Mit den um bis zu 10 Prozent höheren Preisen für einige seiner Modelle will Ferrari auf die Autozölle des US-Präsidenten Donald Trump reagieren. Der italienische Hersteller gab am Donnerstag bekannt, dass seine Gewinnmargen sinken könnten, bestätigte aber seine Finanzprognose für das laufende Jahr und beruhigte damit die Anleger. Die Ferrari-Aktie stieg an der Börse in Mailand um bis zu 2,6 Prozent.

Die USA sind Ferraris grösster Einzelmarkt und machen rund ein Viertel der gesamten Auslieferungen aus. Die Verkäufe der Marke stiegen im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 3452 Fahrzeuge.

Ferrari produziert alle Fahrzeuge im italienischen Maranello und würde von der US-Zollpolitik erfasst werden. In einer Erklärung wies das Unternehmen auf ein potenzielles Risiko eines Rückgangs seiner EBIT- und EBITDA-Margen um 50 Basispunkte hin. Es stellte jedoch in Aussicht, die Kosten der Zölle für die Modelle Ferrari 296, SF90 und Roma vollständig und für die übrigen Modelle teilweise durch Preiserhöhungen zu decken.

Sich intensivierender Handelskonflikt

Trump unterzeichnete am Mittwoch eine Proklamation zur Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte und kündigte härtere Strafen für die Europäische Union und Kanada an, sollten diese ihre Kräfte gegen die USA bündeln. Damit würde sich der Handelskrieg ausweiten.

Ferraris US-Kunden werden sich laut Experten des Analysehauses Bernstein von höheren Preisen nicht abschrecken lassen. «Jeder Anstieg der Neupreise wird durch das Wissen, dass die anderen Ferraris des Kunden in seiner Garage im Wert gestiegen sind, etwas abgefedert», schrieb das Team um Bernstein-Analyst Stephen Reitman am Donnerstag in einer Mitteilung.

Ferrari wurde vor fast einem Jahrzehnt von Fiat ausgegliedert. Das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr sein erstes vollelektrisches Modell vorzustellen.

(Bloomberg)