Er sei «einigermassen zuversichtlich», dass das von der Zentralbank gesetzte Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht werde, sagte Powell am Mittwoch im Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses. Trotz der zuletzt rückläufigen Inflation sei er jedoch noch nicht bereit, von einem nachhaltigen Rückgang der Teuerung in Richtung des Zielwerts zu sprechen. Bei einer Anhörung in der anderen Kongresskammer, dem Senat, hatte der Fed-Chef gesagt, dass weitere «gute Daten» nötig seien, um die Zuversicht zu stärken.

Viele Investoren rechnen für September mit einer Zinswende nach unten, zumal sich zuletzt auch Signale einer Konjunkturabkühlung verstärkten. Powell hat den Arbeitsmarkt als weiterhin robust bezeichnet und zugleich Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation ausgemacht. Dennoch hat die Notenbank aus seiner Sicht keine Eile mit einer Zinswende, solange die Bedingungen dafür nicht gegeben sind. Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Inflation ist der Preisauftrieb noch immer deutlich stärker, als es die Fed mit einer Teuerungsrate von zwei Prozent anstrebt.

Die Zentralbank achtet besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten basiert. Dieses Inflationsmass - der PCE-Index - wies im Mai eine Jahresteuerungsrate von 2,6 Prozent aus, nach 2,7 Prozent im April. Die noch immer relativ hohen Lebenshaltungskosten lasten allerdings weiter auf dem Konsum: Die Verbraucherpreise (CPI) stiegen im Mai um 3,3 Prozent. Für die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten für Juni wird ein Rückgang der Rate auf 3,1 von 3,3 Prozent im Mai erwartet.

(Reuters)