Im Mittel (Median) rechneten Konsumenten im Juli damit, dass die Teuerungsrate auf Drei-Jahres-Sicht bei 2,4 Prozent liegen wird, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. In der vorangegangenen Juni-Umfrage hatten sie noch mit 2,3 Prozent gerechnet. Auf Zwölf-Monats-Sicht gingen die Verbraucher hingegen im Juli wie schon im Juni und im Mai von einer Teuerungsrate von 2,8 Prozent aus. Das ist die niedrigste Erwartung seit September 2021.

In der 20-Länder-Gemeinschaft war die Inflation zuletzt wieder leicht gestiegen. Die Verbraucherpreise nahmen im Juli um 2,6 Prozent zu, nach 2,5 Prozent im Juni. Das Ziel der EZB ist auf mittlere Sicht eine Rate von 2,0 Prozent. Diese erachtet sie als optimalen Wert für die Euro-Zone. Die Währungshüter hatten Anfang Juni erstmals seit 2019 wieder die Zinsen gesenkt. Auf ihrer Sitzung im Juli hielten sie aber die Füsse still. Volkswirte rechnen derzeit mit grosser Mehrheit damit, dass die Euro-Notenbank im September die Zinsen ein zweites Mal lockern wird. Am Geldmarkt wird die Wahrscheinlichkeit dafür mittlerweile auf mehr als 98 Prozent taxiert.

Die monatlichen Daten zu den Inflationserwartungen der Verbraucher liefern der EZB stets wichtige Informationen zum Inflationsbild in der Währungsgemeinschaft. Etwa 19.000 Personen aus elf Euro-Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, nehmen an der turnusmässigen Erhebung teil. 

(Reuters)