Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), hält die Inflation im Euroraum noch nicht für besiegt und warnt vor einer anhaltend hohen Teuerungsrate. «Das Risiko, dass die Inflation länger als erwartet über zwei Prozent verharrt, ist grösser als das Risiko, dass sie wieder dauerhaft unter zwei Prozent fällt», sagte die deutsche Volkswirtin in einem Interview, das am Samstag erschienen ist.
Im Februar war die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft wieder etwas gesunken. Sie ging auf 2,4 Prozent zurück von 2,5 Prozent im Januar. Ziel der EZB ist eine Inflationsrate von 2,0 Prozent.
Die EZB setzte am Donnerstag ihren Lockerungskurs mit der sechsten Zinssenkung seit Mitte 2024 fort. Die Währungshüter beschlossen auf ihrer Zinssitzung in Frankfurt, den am Finanzmarkt massgeblichen Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent zu senken. Diesen Zins erhalten Finanzinstitute, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken. Er gilt als Leitzins im Euroraum. Die nächste EZB-Zinssitzung ist für den 16. und 17. April geplant.
(Reuters)