Zeitmesser von Luxusuhrenmarken wie Rolex sind längst nicht mehr nur Schmuck, sondern gelten mittlerweile als Investment. Die Preisentwicklung am Zweitmarkt für Luxusuhren kannte seit dem Höchststand im Frühjahr 2022 bis zuletzt nur eine Richtung: abwärts. Die Preise waren zwischen April 2022 und Oktober 2024 um 25 Prozent eingebrochen. 

Laut der Analyse von Chrono24, dem weltweit führenden Online-Marktplatz für Luxusuhren, zeigte sich 2024 erstmals eine Stabilisierung, wobei der Preisanstieg die stärkste positive Entwicklung über mehrere Wochen seit dem Allzeithoch markiert. 

Demnach schloss der Markt 2024 mit einem leichten Plus von 0,35 Prozent. Im Laufe des Jahres erreichten die Preise im Oktober den niedrigsten Stand. Anschliessend setzte eine leichte Belebung ein, die für das letzte Halbjahr 2024 einen Anstieg von 1,18 Prozent bedeutet. 

Der ChronoPulse-Uhrenindex bildet die Verkaufspreise von insgesamt 140 Uhrenmodellen ab.

Der ChronoPulse-Uhrenindex bildet die Verkaufspreise von insgesamt 140 Uhrenmodellen ab.

Quelle: Chrono24

Positive Wertentwicklung bei acht von 13 Luxusmarken

Die Preisentwicklung variierte je nach Marke stark. Innerhalb der 13 Luxusmarken, die im ChronoPulse-Uhrenindex individuell abgebildet werden, sind deutliche Verschiebungen erkennbar: Während im ersten Halbjahr 2024 lediglich zwei Marken – Jaeger-LeCoultre (+1,51 Prozent) und Cartier (+8,47 Prozent) – einen Wertzuwachs verbuchen konnten, haben in der zweiten Hälfte des Jahres acht der analysierten Marken an Wert gewonnen.

Der klare Gewinner unter allen analysierten Marken ist Breitling, dessen Modelle um durchschnittlich 8 Prozent an Wert zulegten. Dahinter folgen TAG Heuer mit einem Plus von 4,52 Prozent und Hublot mit einem Zuwachs von 3,61 Prozent. 

Auch Uhren von Panerai (+3,06 Prozent), Omega (+2,15 Prozent), Jaeger-LeCoultre (+1,87 Prozent), Rolex (+1,34 Prozent) und Cartier (+1,01 Prozent) verzeichneten Preissteigerungen.

Negativ entwickelt haben sich hingegen Modelle von Patek Philippe (-0,09 Prozent), Audemars Piguet (-1,29 Prozent), Tudor (-2,53 Prozent), und Vacheron Constantin (-3,26 Prozent). Am Ende des Spektrums finden sich IWC-Uhren mit fast 4 Prozent Verlust. 

Zu früh zum Aufatmen

Trotz der optimistischen Zahlen sieht der Luxusuhren-Experte Balazs Ferenczi noch keine Trendwende: «Im zweiten Halbjahr 2024 kam es am Sekundärmarkt für Luxusuhren zumindest zu einem kleinen Preisanstieg. Nun von einer Trendwende zu sprechen, wäre jedoch verfrüht», warnt der Content-Chef bei Chrono24.

Der leichte Preisanstieg im zweiten Halbjahr 2024 könne vor allem auf externe Faktoren zurückgeführt werden. So habe etwa der jüngste Krypto-Boom nach der US-Präsidentschaftswahl die Nachfrage nach Luxusuhren vorübergehend angeheizt. Schon in der Vergangenheit zeigte sich, dass ein starker Krypto-Markt die Nachfrage nach Luxusuhren erheblich steigern kann. Ob sich daraus ein langfristiger Trend entwickle, bleibe allerdings abzuwarten.

Im Januar konnte der Trend zumindest nicht fortgeführt werden. Im letzten Monat brachen die Preise der Uhren gemäss Chrono24 um 1,84 Prozent ein. Negativ wirkte dabei insbesondere die Uhr «Santos» von Cartier mit 37,5 Prozent Verlust. Die «Big Bang» von Hublot hingegen legte in derselben Zeit um 47 Prozent zu.

(cash)