Jean-Claude Trichet, der ehemalige oberste europäische Notenbanker, hofft daher, dass sich die gemässigten Parteien - von den Sozialisten auf der Linken bis zu den Republikanern auf der Rechten - zusammenschliessen und finanzpolitische Verantwortung übernehmen, wie er in einem Podcast von Bloomberg sagte.

Zwar habe die Bilanz von Präsident Emmanuel Macron dazu beigetragen, die Attraktivität Frankreichs zu steigern und die Arbeitslosigkeit “spektakulär” zu senken. Seine Massnahmen im Bereich der öffentlichen Ausgaben liessen dem Land jedoch wenig Spielraum für die Zukunft.

Der überraschende Wahlsieg des Linksbündnisses am Sonntag hatte zur Folge, dass keine Partei die absolute Mehrheit im französischen Parlament erreichte. Das hat laut Trichet zwar das “Chaos” vermieden, dass bei einem deutlichen Vorsprung des rechten Rassemblement National oder des linken La France Inségoire eingetreten wäre. Dennoch sei Frankreich nicht mit dem politischen Feilschen vertraut, das mit einem Parlament ohne klare Mehrheitsverhältnisse einhergeht.

(Bloomberg)