Ein Devisenhändler meinte gegenüber cash.ch, es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Marke von 0,93 Franken fällt. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei dieser Marke zugunsten des Euros intervenieren wird.
Zinsdifferenz als Hauptargument für den Franken
Nebst geopolitischen Einflüssen machen die Devisenexperten der ING Bank in London als Grund für die relative Euro-Schwäche die Geldpolitik aus. «Während die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bis zum zweiten Quartal nächsten Jahres um 150 Basispunkte senken wird, glauben wir, dass der Lockerungszyklus der SNB nur 50 Basispunkte unter dem aktuellen Niveau ins Stocken geraten wird.» Die Experten der ING bezweifeln, dass die SNB erneut mit negativen Zinsen experimentieren will.
Wenn dieses Szenario eintreffe, werden sich die zweijährigen Zinsdifferenzen des Euros zum Franken weiter verringern und der Euro wird zum Franken unter 0,93 Franken fallen. Auf Jahresfrist sieht die ING den Euro zum Franken auf 0,90 Franken fallen. «Wir glauben, dass die SNB einen Kurs von 0,90 Franken im nächsten Jahr tolerieren kann, denn obwohl der Schweizer Franken gegenüber Europa stark sein mag, wird die Franken-Schwäche gegenüber dem Dollar die Aufwärtsbewegung des handelsgewichteten Franken begrenzen.»
Auch gegenüber der US-Valuta legt der Franken zu. Aktuell notiert der Dollar 0,1 Prozent tiefer bei 0,8834 Franken.
(cash)