Die Gesamtvergütung von Konzernchef Sergio Ermotti liege 139 Prozent über dem Median der Vergütungen der CEOs der zwölf grössten Finanzunternehmen Europas. Sein Gesamtgehalt für 2024 hatte die UBS Mitte des Monats auf 14,9 Millionen Franken festgelegt.

«Solch hohe Zahlungen und der sehr grosse Hebel für die variable Vergütung können zu einer übermässigen Risikobereitschaft verleiten, wie dies die Finanzkrise von 2008 oder jüngst der Zusammenbruch der Credit Suisse gezeigt haben», erklärte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann. «Solche variablen Vergütungen sind nicht im Interesse der langfristig orientierten Aktionärinnen und Aktionäre.»

Ethos empfehle auch, gegen das vorgeschlagene Aktienrückkaufprogramm zu stimmen. Die Grösse der UBS seit der Übernahme der Credit Suisse 2023 mache eine weitere Rettung durch den Schweizer Staat sehr kompliziert. Entsprechend sei es unerlässlich, dass die Bank ihr Eigenkapital stärke. Der Vorschlag des UBS-Verwaltungsrats, Aktien aufzukaufen und zu vernichten, widerspreche diesem Ziel. Ethos unterstütze die Stärkung der Eigenmittel mittels hartem Eigenkapital.

Das Schweizer Finanzministerium will voraussichtlich Anfang Juni die Eckwerte zu einer schärferen Kapitalregulierung vorlegen. Damit will es verhindern, dass die UBS in Zukunft vom Staat gerettet werden muss. Viele Experten rechnen damit, dass die Regierung eine harte Linie verfolgen könnte, die die UBS zwingen würde, bis zu 25 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital zu beschaffen. Dagegen wehrt sich die UBS, weil sie Wettbewerbsnachteile befürchtet und weniger Geld an die Aktionäre ausschütten könnte.

(Reuters)