Die Wachstumsraten für das vergangene Jahr können sich trotz Gegenwind aus der Automobilindustrie und höheren Rohstoffkosten sehen lassen. Der Umsatz legte zu um 8,0 Prozent auf 2,318 Milliarden Franken. Den grössten Teil davon erzielt Ems mit Polymeren, aus denen etwa Autoteile, Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt werden. Zudem ist Ems auch in der Spezialchemie tätig. Im Vorjahr hatte das Umsatzplus 8,2 Prozent betragen.
Der Betriebsgewinn kletterte auf Stufe EBIT um 6,6 Prozent auf 620 Millionen Franken. Damit blieb leicht weniger vom Umsatz als Betriebsgewinn übrig als im Vorjahr, die entsprechende Marge sank auf 26,8 von 27,1 Prozent. Allerdings ist dies auch rechnerischen Effekten durch die Weitergabe der teureren Rohstoffe in Form von Preiserhöhungen geschuldet. Unter dem Strich blieben 522 Millionen Franken - ein Plus von 7,8 Prozent.
Die Aktionäre sollen davon über eine ordentliche Dividende von 15,50 Franken pro Aktie und einer ausserordentlichen Dividende von 4,25 Franken profitieren - also insgesamt 19,75 Franken. Im Vorjahr hatte es 18,50 Franken pro Aktie gegeben. Das bedeutet auch Millionenausschüttungen für Firmenchefin Martullo-Blocher und ihre beiden Schwestern, die zusammen über 60 Prozent von Ems besitzen.
Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat Ems die Erwartungen von Branchenbeobachtern beim Umsatz knapp erfüllt und beim Gewinn und der Dividende übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 2,319 Milliarden, einen EBIT von 614,5 Millionen und einen Reingewinn von 508,1 Millionen Franken vorausgesagt. Bei der Dividende tippten sie auf 19,63 Franken.
Der Abkühlung der Weltwirtschaft und der Verlangsamung im Automobilsektor, der rund 60 Prozent zu den Gruppenumsätzen beiträgt, kann sich allerdings auch Ems nicht komplett entziehen.
Für das laufende Jahr geht Ems von einer weltweit verhalteneren und unsicheren Wirtschaftsentwicklung aus. Vor allem im ersten Halbjahr dürften ungeklärte politische und wirtschaftliche Beziehungen unter den Grossmächten auf die allgemeine Konsumstimmung drücken, wie Ems in der Mitteilung schrieb.
Erstmals seit einigen Jahren rechnet Ems nicht mehr zwingend mit einem weiteren Wachstum, sondern erwartet nun den Nettoumsatz und den EBIT mindestens auf Vorjahresniveau. Analysten hatten allerdings im Vorfeld befürchtet, Ems könnte rückläufige Ergebnisse prognostizieren. Ems sei zuversichtlich betreffend eigener Geschäftsentwicklung, hiess es in der Mitteilung. Ems wolle die globalen Märkte mit neuen, hochmargigen Produkten und Anwendungen weiter erschliessen.
(AWP)