Der Tesla-Chef begründete seine Entscheidung, die Cyber-Devise vorerst nicht mehr zum Kauf von Fahrzeugen seiner Firma zu akzeptieren, mit Umweltschutz-Aspekten.

Bitcoin und andere Kryptowährungen stehen schon länger in der Kritik, weil für die Abwicklung von Transaktionen grosse Rechnerkapazitäten benötigt werden. Der Strom hierfür kommt bislang meist aus Kraftwerken, in denen fossile Brennstoffe verfeuert werden.

Nachfolgend einige Daten und Fakten:

STROMHUNGRIG

Bitcoin ist eine rein virtuelle Währung. Neue digitale Münzen werden erschaffen, indem Nutzer Rechnerkapazitäten für die Verschlüsselung und Validierung von Transaktionen zur Verfügung stellen. Sie werden dafür in Bitcoin entlohnt. Dieses "Schürfen" oder "Mining" verbraucht einer Untersuchung der Universität von Cambridge und der Internationalen Energieagentur IEA zufolge jährlich so viel Strom wie die Niederlande. Bitcoin-Befürworter halten dem entgegen, dass das klassische Finanzsystem mit seinen Millionen Beschäftigten, die in klimatisierten Büros an ihren Computern sitzen, ebenfalls grosse Mengen Energie benötigt.

Mit dem Siegeszug von Bitcoin als Geldanlage oder Zahlungsmittel steigt dessen Energiebedarf steil an. Je mehr Nutzer aktiv sind, desto grösser ist der Rechenaufwand zur Verschlüsselung und Validierung von Transaktionen. Daher werden zum Schürfen inzwischen ganze Rechnerfarmen mit Hochleistungschips eingesetzt, während in der Anfangszeit meist ein ausrangierter PC ausreichte.

Einer Studie im Wissenschaftsmagazin "Joule" zufolge sorgen die Bitcoin-Serverfarmen jährlich für einen Ausstoss von 22 bis 22,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Dies entspricht in etwa den Emissionen in Ländern wie Jordanien oder Sri Lanka.

KOHLESTROM

Der Universität von Cambridge zufolge werden rund 70 Prozent aller neuen Bitcoin von Schürfern in China gewonnen. In den regenreichen Sommermonaten nutzten diese zwar häufig Strom aus Wasserkraft, in den restlichen Monaten dagegen vor allem Energie aus Kohlekraftwerken.

Da fossile Brennstoffe in China vergleichsweise billig seien, gebe es wenig Anreize, komplett auf teurere erneuerbare Energien umzustellen, sagen Experten. Daher lasse sich der ökologische Fussabdruck von Bitcoin kurzfristig kaum verkleinern.

"GRÜNE" BITCOIN?

Ansätze hierzu gibt es allerdings. So werden bei Projekten Wohngebäude oder Gewächshäuser mit der Abwärme der Serverfarmen geheizt. Einige Experten regen zudem an, dass Schürfer zum Ausgleich Emissionszertifikate erwerben. Andere verweisen darauf, dass jeder Bitcoin bis zum Schürfer zurückverfolgt werden kann. Dieser könnte dann einen Aufschlag für "Grüne Bitcoin" erhalten, die mit Hilfe erneuerbarer Energien gewonnen werden.

(Reuters)