2020 erlebten "grüne" Aktien einen regelrechten Boom. Erst im Februar 2021 hat dieser Hype ein voräufiges Ende gefunden, wie an der Kursentwicklung des "IShares Global Clean Energy ETF (Exchange Traded Funds)" zu beobachten ist (siehe unten). Doch im Angesicht staatlicher Förderungspolitik, die erneuerbare Energien mehr den je bevorzugt, ist die jüngste Korrektur eine aussichtsreiche Einstiegsmöglichkeit.

Kursentwicklung des "iShares Global Clean Energy ETF" seit einem Jahr (Quelle: Boomberg).

Bloomberg Intelligence macht elf Unternehmen aus und fasst diese zu einem "EU Green Recovery Tracker" zusammen. Es handelt sich um Aktien, die gegenüber dem jeweiligen Sektor zurückgeblieben sind, Qualität aufweisen und daher überdurchschnittliches Aufholpotenzial versprechen.

Dies sind Volkswagen und Alstom im Bereich Elektromobilität, Siemens Gamesa und RWE im Bereich erneuerbaren Energie, Saint Gobain, Vinci, Legrand und Schneider Electric im Bereich grüner Infrastruktur, ITM Power und Neste für Wasserstoff und Biokraftstoff und ArcelorMittal für den Bereich Windenergie.

Der "EU Green Recovery Tracker" hat den Stoxx Europe 600 seit Anfang 2020 um 57 Prozent übertroffen. Die Aktien von ITM Power und Siemens Gamesa legten im vergangenen Jahr um 251 beziehungswese 93 Prozent zu, während Vinci 17 Prozent und Alstom 5 Prozent verlor - was den Ansturm des Marktes auf die direktesten Nutzniesser grüner Fiskalpolitik widerspiegelt.

Tiefe Bewertung, hohes Gewinnwachstum

Die Analysten von Bloomberg Intelligence schätzen, dass das Ebita-Gewinnwachstum der ausgewählten Unternehmen 2021 im Durchschnitt um 37 Prozent höher als das im Stoxx Europe 600 sein wird - angeführt von ArcelorMittal mit 180 Prozent, aber auch Alstom mit 25 Prozent, RWE mit 25 Prozent und Siemens Gamesa mit 22 Prozent.

Kommt hinzu, dass die aufgeführten Unternehmen durchschnittlich mit einem 10-fachen des erwarteten Ebita-Gewinns für 2021 handeln, während diese Kennzahl für den Stoxx Europe 600 bei gut 20 liegt. Die im "iShares Global Clean Energy ETF" eingebundenen Unternehmen handeln sogar mit einem durchschnittlichen 65-fachen ihres Ebita-Gewinns.

Das kleinste Verhältnis zum Ebita-Gewinn 2021 im "EU Green Recovery Tracker" weist Volkswagen mit gut 2 auf. Diese niedrige Bewertung besteht, obwohl der Konzern aus Wolfsburg 2023 vermutlich mehr Elektroautos als Tesla verkaufen wird. Aktuell hat Tesla noch 20-fache höhere Bewertung.

(Bloomberg/cash)