Der Nationalrat will den Eigenmietwert vollständig abschaffen und bekräftigte dies am Montag mit 115 zu 74 Stimmen und mit sechs Enthaltungen. Um dadurch wegfallende Einnahmen wettzumachen, vor allem in Tourismusregionen, schlägt er ergänzend eine neue Objektsteuer vor für selbstbewohnte Zweitwohnungen.
Über die Vorlage für diese Steuer will der Nationalrat allerdings erst entscheiden, wenn feststeht, was die Einigungskonferenz beantragt. Mit 160 zu 30 Stimmen hiess er am Montag einen entsprechenden Antrag von Thomas Aeschi (SVP/ZG) gut.
Eine bürgerliche Minderheit um Beat Walti (FDP/ZH) hätte nur Erstwohnungen von der Eigenmietwert-Besteuerung ausnehmen und die Vorlage damit bereinigen wollen. Walti begründete dies mit dem Widerstand gegen die Befreiung von Zweitwohnungen. Auch sei eine Erstwohnung ein Grundbedürfnis, eine Zweitwohnung dagegen nicht. «Eine Zweitwohnung dagegen ist ein Luxusproblem.»
Der Ständerat will den Eigenmietwert nur bei Erstwohnungen abschaffen. Auch beim Abzug der Schuldzinsen gibt es Uneinigkeit. Auf Kompromissvorschläge des Nationalrates hatte sich der Ständerat vergangene Woche nicht einlassen wollen.
Die Abschaffung der Besteuerung des Eigenmietwertes ist ein politischer Dauerbrenner, und sie ist umstritten. Die vor sieben Jahren im Ständerat angestossene Vorlage kommt nun in die Einigungskonferenz. Diese hat angesichts der diametral auseinanderliegenden Positionen keine leichte Aufgabe.
(AWP)
7 Kommentare
die Räte werden es wieder mal vergeigen... dabei wärs so einfach:
- Eigenmietwert weg, Schuldzinsenabzug weg. Unterhaltsabzüge beschränken, Zweitwohnungen entweder Objektsteuer oder Eigenmietwert belassen.
dann würde es fair werden. aber das was die wieder wollen ist der füfer und das weggli für die Reichen... das muss aufhören...
sollten sie es nicht schaffen, sollte wenigsten ab Pension der Eigenmietwert weg oder halbiert werden, die meisten ja die Schulden deutlich reduzieren müssen und vom Schuldenabzug praktisch nix profitieren... es ist heute eine absolute Sauerei, dass jemand welcher in der Pension ein abbezahltes Haus hat, Eigenmietwert zahlen muss pluss Vermögenssteuer und der andere welcher mietet zahlt nur die Verbmögenststeuer auf seinem Geld oder Wertschriftendepot welches den ähnlichen Wert hat. die Ungerechtigkeit ist dermassen gross, dass es irgendwann Bürgeraufstand kommen könnte, ähnlich wohl wie bei den Gesundheitskosten, da wird auch nix getan. irgendwann wird das gefährlich! das sollten eigentlich die Politiker wissen???!!!
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Der Bürgeraufstand ist glaube ich schon da. Seit rund einem Jahr lehne ich bei eidg. Abstimmungen, die vom Parlament und Bundesrat vorgelegt werden, dagegen. Ich weiss aus meinem Bekanntenkreis das auch andere Menschen so denken. Und da wundert man sich in Bern, warum Sie keine Abstimmung mehr gewinnen.
@buromurkser 👍
Absolut auf den Punkt gebracht.
Und ja die Politiker "sollten" es wissen.
Sie wissen es auch, jedoch ist den meisten der allzu gut honorierte Bernersessel das Einzige das sie interessiert.
Ja genau. Die Probleme sind Hausgemacht Bankenprotektionismus und
Lobbyismus in Bern. Sparen und weniger Geld ausgeben ja, solange die "Anderen" dies tun.
Veligs
Betrachtet doch einfach den Eigenmietwert als steuerliche Kompensation, für die Rendite respektive Verzinsung des Eigenkapital, wenn dieses nicht in der Liegenschaft angelegt wäre, sondern in Aktien und/oder Obligationen. Diese Erträge wären ja dann auch als Einkommen zu versteuern. D.h. Liegenschaftenbesitzer mit kleiner oder ohne Hypothek haben ein grosses Eigenkapital, das anderweitig angelegt einen steuerbaren Ertrag erwirtschaften würde.
Eigenmietwert abschaffen heisst ja auch auf substantielle Steuereinnahmen verzichten. Interessant dass dies kaum thematisiert wird.
Im uebrigen bin ich gleicher Meinung wie barreur1.
Obwohl ich weder ein Haus noch eine Wohnung in der Schweiz besitze, teile ich 200 % Ihre Meinung. Diese Steuer dient nur den Banken und den Reichen. Warum muss man für ein abbezahltes Wohnobjekt noch eine künstliche Steuer bezahlen. Alle Abzüge und Steuern weg, dann lohnt es sich wieder Wohneigentum zu kaufen. Es heisst doch immer "Eigenverantwortung" und Sparen für schlechte Zeiten. Und der ganze Beamten- Kontroll-Aparat könnte auch noch gespart werden. Ich lebe in Südostasien, besitze eine 150 m2 Wohnung ein Arbeitsstudio 50 m" und eine "Garage", und dafür zahle ich dem Staat ca. Sfr. 100.-- im Jahr, und diese Abgabe gibt es erst seit 2 Jahren. Die zahle ich gerne. Schon die grossartige Aussicht aufs Meer und die schönen Inseln, mit Sonnenauf- und Untergang, sind mir dieses Geld wert. In der Stadt Zürich müsste ich in "Hinterschwammendingen" wohnen und könnte mir weder eine anständige Wohnung noch ein eigenes Haus leisten. Mir ist es vor 15 Jahren gleich gegangen wie den "Sugus-Bewohnern", innerhalb von 3 Monaten hätten wir ausziehen müssen, subito! Müssten unsere Parlamentarier gleich leben wie ganz normale Bürger, mit oder ohne Wohneigentum würden sie, davon bin ich überzeugt, anders handeln. Leider hatte Friedrich Dürrenmatt recht, als er die Schweiz einen "verluderten" Staat, und wir Schweizer offensichtlich nur glücklich sind wenn wir in einem "Luxusgefängnis" leben können. Geld, Geld und nochmals Geld ist alles die Schweiz ist. Wann merken sie, dass man mit Geld evtl. gut essen und trinken kann, aber nicht wirklich frei sein kann.
Wohlstand ist nicht Lebensqualität und wie singt der Schacher - Seppli in seinem populärsten song. Ich bi dr Schacher Seppeli
Im ganze Land bekannt
Be früehner s flöttischt bürschtli gsi
Jetzt bin i e Vagant
Bi zfriede wenn i znacht min Stroh
Am tag mis Schnäpsli ha
Und wenn dr Herrgott Gsundheit schänkt
S isch alls was brucht, ja ja
S gaht uf der Wält gar artig zue
I has scho mengisch gseh
Dass d Lüüt wäg dem verfluechte Gäld
Enand tuen tuusig weh etc. etc.