Die ultralockere Geldpolitik führender Zentralbanken und die historisch tiefen Zinsen haben den Dividendenperlen in den letzten Jahren hohe Kursgewinne beschert. Mit diesen Aktien liess sich richtig viel Geld verdienen. Das überrascht nicht, flossen Erhebungen der Citigroup zufolge seit der Finanzkrise der Jahre 2007/08 weltweit doch über 100 Milliarden Dollar in dividendenstarke Aktien.
Die amerikanische Grossbank stellt bei der eigenen Anlagekundschaft allerdings immer öfter Vorbehalte fest, was die zukünftige Kursentwicklung anbetrifft. Auslöser, so vermuten die für die Citigroup tätigen Aktienstrategen, ist die kürzliche Ausverkaufswelle bei den Staatsanleihen.
In einer Strategiestudie gehen die Verfasser nun der Frage nach, ob den Dividendenperlen ebenfalls ein Rückschlag droht. Um es vorwegzunehmen: Die Experten trauen den dividendenstarken Aktien auch in Zukunft eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zu.
Ein Ansatz ganz besonders erfolgsversprechend
Bankeigenen Statistiken zufolge hat sich dieses Titelsegment selbst in Zeiten steigender Zinsen gut entwickelt und mehr oder weniger ein Eigenleben unabhängig von den Anleihenmärkten geführt.
Im Vergleich zu herkömmlichen Dividendenstrategien setzt man bei der Citigroup auf Qualitätsaktien mit einer zuverlässigen und hohen Dividendenzahlung. Anders als andere dividendenstarke Aktien sei dieses Titelsegment bei Anlegern nicht sonderlich beliebt, so die Strategen.
In Europa passen die Aktien von Enagas, Allianz, Legal & General, Scor, NN Group, Hannover Rück, Intesa Sanpaolo, UPM-Kymmene, BMW und Axa in dieses Schema. An der Börse in New York setzen die Experten hingegen auf die Valoren von Realty Income, Philip Morris, Costco Wholesale, Spectra Energy, L Brands, T Rowe Price Group, Ford Motor, Wisconsin Energy, General Motors und Public Storage.
Während der europäische Aktienkorb im laufenden Jahr gemäss bankeigenen Schätzungen Dividendenrenditen zwischen 4,5 und 5 Prozent abwerfen sollte, liegen die geschätzten Renditen beim amerikanischen Aktienkorb zwischen 3,4 und 5 Prozent.
In den letzten Jahren floss viel Geld in dividendenstarke Aktien. Eine amerikanische Grossbank geht jetzt der Frage nach, ob diesen ein Ausverkauf nach dem Vorbild der Staatsanleihen droht.
03.06.2015 08:08
Von Lorenz Burkhalter
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