«Die Stimmung in einer wachsenden Zahl von Unternehmen in allen Regionen unseres Landes ist dramatisch schlecht», sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der Deutschen Presse-Agentur vor einer neuen Konjunkturprognose führender Wirtschaftsforschungsinstitute. «Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland machen unternehmerische Aktivitäten zunehmend unattraktiv. Produktionsverlagerung und Geschäftsschliessungen nehmen zu, Investitionen bleiben aus. Wir verzeichnen Stillstand statt Wachstum.»
Erwartet wird, dass die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute am Mittwoch ihre Konjunkturprognose senken. Wie vorab bekannt wurde, dürfte demnach das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,1 Prozent sinken. Im Frühjahr hatten die Institute noch ein minimales Plus von 0,1 Prozent erwartet. Für 2025 wird mit einem Wachstum von 0,8 Prozent gerechnet - statt mit einem ein Plus von 1,4 Prozent wie noch im Frühjahr.
Viele Unternehmen seien verärgert, verunsichert oder frustriert, so Adrian. «Das spiegeln uns die Industrie- und Handelskammern aktuell sehr eindringlich. Wir brauchen daher eine gemeinsame Anstrengung für eine gute Zukunft. Dazu gehört ein Verzicht auf alles, was wirtschaftliches Engagement von Betrieben und Belegschaften ausbremst.» Die Politik müsse die Wirtschaft wieder ganz oben auf die Prioritätenliste setzen.
Adrian beklagte immer weitere Auflagen, Regulierungen und Kosten. Er sprach sich für spürbare Sofortsignale aus. So dürften das Energieeffizienzgesetz und das Gebäudeenergiegesetz - oft als Heizungsgesetz bezeichnet - in der bisherigen Form nicht weiterbestehen. «Anreize für technologische Innovationen statt Detailregelungen sind der richtige Weg.» Zudem müssten Bund und Länder ihren Pakt für Beschleunigung von Genehmigungsverfahren endlich kurzfristig komplett umsetzen. Überfällig sei eine investitionsfreundliche Unternehmenssteuerreform.
(AWP)
2 Kommentare
das liegt vor allem an den sparvorgaben von finanzminister lindner ...... und genau diesen weg will auch unsere finanzministerin keller-sutter gehen ...... nochmal
sparen ist der falsche weg .... mehr einahmen beschaffen ... zb. mit einer kapitalgewinsteuer (steuerfreie einkommen besteuern) ist der bessere weg
Eine Verbesserung der Lage kann sicherlich nicht mit zunehmendem staatlichem Dirigismus und zusätzlicher Verschuldung erreicht werden, sondern nur über eine Liberalisierung der Rahmenbedingungen. Diese Erkenntnis ist aber bei der Ampel noch nicht angekommen. Übrigens, die Kapitalgewinnsteuer ist in Deutschland schon lange eingeführt.