Die Aktien der Online-Apotheke DocMorris verlieren am Montagmorgen kurz nach Börsenstart knapp 6,2 Prozent auf 26,5 Franken. Damit setzen sie die seit Mitte April anhaltende Korrekturbewegung von fast 70 Prozent fort.
Auslöser für den Kurssturz ist die Herabstufung der Zürcher Kantonalbank auf «Marktgewichten». Den fairen Wert sehen sie neu bei 45 Franken von bisher 90 Franken.
Der für DocMorris zuständige Analyst schreibt, dass ein langsames Wachstum der eRezepte (eRx) und höhere Marketingkosten zu einem Liquiditätsengpass führen dürften. Zwar ist das eRezept in Deutschland zum neuen Standard geworden, doch der grösste Profiteur war bisher DocMorris-Konkurrent Redcare. Das Wachstum der eRx-Umsätze ist mit etwas über 25 Prozent bei DocMorris damit bescheiden ausgefallen und wurde damit von den Experten überschätzt, so die ZKB-Analysten.
Basierend auf den schwächeren Wachstumsraten und höheren Kosten sehen die Experten der ZKB eine Kapitalerhöhung im Umfang von etwa 20 Prozent bei DocMorris für die Überbrückung des Liquiditätsengpasses als wahrscheinlich. Dies ist auch der Hauptgrund für die Herabstufung.
«Da wir bessere Einstiegsmöglichkeiten nach der mit einer Kapitalerhöhung verbundenen Risiko-Reduktion sehen, ändern wir unser Rating auf ’Marktgewichten’», so die ZKB.
Die aktuelle Bewertung sei, gemäss den Analysten, im Verhältnis zum nach wie vor grossen Marktpotenzial sehr tief, reflektiere aber die gestiegene Refinanzierungs-Unsicherheit. Trotz der Unterbewertung und des Kurspotenzials von 70 Prozent raten die Analysten derzeit von einem Kauf explizit ab.