Die Aktien von DocMorris verlieren am Montagmorgen kurz nach Börsenstart um knapp 1,4 Prozent auf 19,33 Franken inmitten eines breiten Marktrückgangs. Der für die Online-Apotheke zuständige Analyst bei Jefferies reduzierte das Kursziel von 65 Franken auf 39 Franken, wobei er die Kaufempfehlung aufgrund der aussergewöhnlich tiefen Bewertung belässt.
In seinem Update schreibt er, dass DocMorris derzeit Mühe habe, beim Wachstum mit dem E-Rezept in Deutschland mit dem Konkurrenten Redcare mitzuhalten. Dies führe in Kombination mit der angespannten Bilanz und höheren Marketingausgaben zu Diskussionen. Er geht davon aus, dass die Erholung des Aktienkurses erst im Anschluss an eine Kapitalerhöhung über 150 bis 200 Millionen Franken einsetze, so der Experte weiter. Bei einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 227 Millionen Franken entspricht dies fast einer Verdoppelung des Kapitals.
Bereits im Dezember warnte die Zürcher Kantonalbank (ZKB) vor einer Kapitalerhöhung. Die ZKB-Experten sehen ebenfalls das Wachstum und die steigenden Ausgaben als Hauptursache dafür. Damals wurde die Kapitalerhöhung auf etwa 20 Prozent eingeschätzt. Beim damaligen Kursniveau hätte dies knapp 70 Millionen Franken entsprochen.
Der Liquiditätsbedarf dürfte sich gemäss den neuen Schätzungen von Jefferies seither verschärft haben. Wie auch Jefferies sehen die ZKB-Analysten die Kurserholung nach einer Kapitalerhöhung.
Die Aktien von DocMorris haben seit April 2024 knapp 80 Prozent an Wert verloren.
(cash/AWP)