Die Aktie der Online-Apotheke DocMorris fallen am Dienstag um 16 Prozent Prozent. Das Unternehmen hatte über die Gewinnzahlen im ersten Semester informiert und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben.

Mit dem erneuten Rücksetzer beläuft sich das Minus der DocMorris-Aktie seit Anfang Jahr auf 35 Prozent. Sie notiert nun bei 40 Franken und hat nur noch rund einen Zehntel des Wertes vom Frühjahr 2021.

Die Versandapotheke hat im ersten Halbjahr einen hohen Verlust erlitten und den Ausblick gesenkt. Während der Verlust erwartet worden war, zeigten sich Analysten vom gesenkten Ausblick negativ überrascht.

Aufgrund rückläufiger Umsätze mit papierbasierten E-Rezepten in Deutschland erwartet DocMorris neu für das Gesamtjahr 2024 noch einen Umsatzzuwachs von 5 bis 10 Prozent - bisher war ein Plus von mindestens 10 Prozent erwartet worden. Hohe Marketingaufwendungen haben zudem dazu geführt, dass die Online-Apotheke beim bereinigten EBITDA nun einen Verlust von rund 50 Millionen Franken erwartet (bisher -35 bis 0 Mio).

Analysten zeigen sich entsprechend enttäuscht. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) spricht von einer «negativen Überraschung». Zudem seien die E-Rezept-Umsätze in Deutschland auf Basis der neuen CardLink-Lösung per App im Juli nicht so stark gestiegen wie erwartet, so der zuständige Analyst.

Der zuständige UBS-Analyst sieht nun ein deutliches Abwärtspotenzial bei den Konsenserwartungen zum Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr. Denn der Konsens gehe derzeit von einem Umsatzwachstum von 13 Prozent und einem bereinigten operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von -26 Millionen aus.

Allerdings dürfte das zweite Halbjahr deutlich aussagekräftiger werden, heisst es am Markt. Denn die CardLink-Lösung ist erst seit Mitte April verfügbar. Der Ramp-up befinde sich noch in der Anfangsphase und die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten müssten sich erst an die Online-Einlösung ihrer E-Rezepte gewöhnen, heisst es im Kommentar der ZKB.

Derzeit liege der Anteil der online via App bei DocMorris und dem grossen Konkurrenten Redcare Pharamacy eingelösten E-Rezepte noch grob unter einem Prozent. Die ZKB erwartet, dass dieser Anteil bis 2026 auf rund 5 Prozent steigen wird.

(AWP)