Der Gruppen-Umsatz stieg im dritten Jahresviertel um 3,8 Prozent auf 265,7 Millionen Franken, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen lag das Plus bei 4,9 Prozent.

Damit nahm die Umsatzdynamik im dritten Jahresviertel ab. Im ersten Halbjahr lag das Umsatzwachstum noch bei 5,7 Prozent. Nach neun Monaten steht damit einem Umsatz von 795,8 Millionen zu Buche (+5,1 Prozent). Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber ganz leicht übertroffen. Gewinnzahlen präsentiert die Versandapotheke nach neun Monaten jeweils nicht.

Anziehende Dynamik beim E-Rezept
In Deutschland profitierte DocMorris von deutlichen anziehenden Umsätzen mit dem E-Rezept. Seit Mitte April können Patienten das E-Rezept volldigital über die DocMorris-App (CardLink-Lösung) einlösen. Davor sah sich DocMorris gegenüber stationären Apotheken im Kampf um E-Rezept-Umsätze benachteiligt.

So stiegen die E-Rezept-Umsätze im dritten Quartal um 11 Prozent auf 48,1 Millionen Franken. Sie machten damit aber noch immer einen relativ kleinen Teil des Gesamtumsatzes in Deutschland aus. Dieser lag bei 250,3 Millionen (+3,6 Prozent). Im deutlich kleineren Europa-Segment setzte DocMorris 15,4 Millionen (+6,3 Prozent) um.

Das E-Rezept-Geschäft nehme allerdings weiter an Fahrt auf, heisst es. In den letzten Wochen sei ein starker Aufwärtstrend mit über 25 Prozent Umsatzwachstum zu verzeichnen gewesen. So werde der erwartungsgemäss sinkende Umsatz mit Papierrezepten durch die gute Entwicklung beim E-Rezept überkompensiert.

Ausblick bestätigt
Dabei verzeichne das Unternehmen eine stark wachsende Zahl an Neukunden, wie es weiter heisst. Auch die Wiederbestellraten und Warenkörbe entwickelten sich erfreulich. Vor diesem Hintergrund hat DocMorris den Angaben zufolge wie zuvor angekündigt die Marketing-Ausgaben im September intensiviert.

Gerade jetzt könnten überproportional viele Neukunden für das E-Rezept gewonnen werden, rechtfertigte CEO Walter Hess jüngst in einem Interview mit AWP die erhöhten Ausgaben. Insgesamt geht die Gruppe für das laufende Jahr von Investitionsausgaben von 30 Millionen Franken aus.

Zudem rechnet DocMorris für 2024 weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) wird angesichts der erhöhten Ausgaben ein Minus von rund 50 Millionen Franken erwartet.

Schliessung von Standort in Halle
Gleichzeitig kündigte DocMorris die Schliessung der Vor-Ort-Apotheke «Zur Rose» in Halle per Ende Jahr an. Deren Kunden sollen künftig aus dem Logistikzentrum in Heerlen (Niederlande) beliefert werden, während die Marke «Zur Rose» eingestellt werde. In der Schweiz wurde das Geschäft unter diesem Namen bekanntlich an die Migros verkauft.

Zudem übernimmt Pablo Ros Gomez die Nachfolge als CTO Madhu Nutakki. Er wird das Amt per 1. November 2024 antreten und gleichzeitig Einsitz in der Geschäftsleitung nehmen, wie es im Communiqué heisst.

(AWP/Reuters)