Die Aktien von DocMorris sacken am Mittwochmorgen am Schweizer Aktienmarkt nach einer Neueinstufung der britischen Grossbank HSBC um 7 Prozent auf rund 34 Franken ab. Der Swiss Performance Index steigt gleichzeitig 0,25 Prozent. 

HSBC senkte das Rating von "Buy" auf "Hold" und passte das Kursziel um 35 Franken nach unten an - von 75 Franken auf 40 Franken. Die Valoren der Online-Apotheke haben seit Januar 50 Prozent an Wert verloren, beinahe 40 Prozent davon in den vergangenen drei Monaten. Insbesondere die Halbjahreszahlen und der gesenkte Ausblick bei der noch immer unprofitablen Firma stiess den Investoren auf.

 

Kursentwicklung von DocMorris.

Der zuständige Analyst von HSBC schreibt, er befürchte, dass der grosse Konkurrent Redcare Pharmacy DocMorris beim E- Rezept den Schweizern weiter den Rang ablaufe. Dabei sei anzunehmen, dass die auf Prominente ausgerichtete Werbekampagne von Redcare der Hauptgrund für das stärkere Wachstum als bei DocMorris sei.

Er könne nun nicht mehr davon ausgehen, dass sich DocMorris und Redcare den E-Rezept-Markt in etwa teilen und im gleichen Tempo wachsen werden. Vielmehr erwarte der Analyst nun, dass DocMorris gezwungen sein wird, den Umfang der eigenen Werbestrategie mit Blick auf die Profitabilität zu überdenken - zumindest wenn Redcare bis 2025 weiterhin in einer ähnlichen Grössenordnung wachse.

Auch Research Partners teilt den Pessimismus, senkte zwar das Kursziel auf weiterhin hohem Niveau um 15 Franken auf 80 Franken. Die Aktie wird weiter zum Kauf angepriesen. Damit empfehlen insgesamt sieben Analysten die Aktie zum Kauf, fünf würden die Titel halten und einer rät zum Verkaufen.

Für das dritte Quartal erwartet Research Partners, dass der Umsatz in Lokalwährungen um 4 Prozent gesteigert werden konnte. Beim Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten dürfte das Wachstum aber noch gering ausgefallen sein. Der Analyst geht weiter davon aus, dass DocMorris seine Ziele für das Gesamtjahr und die mittlere Sicht erreichen kann und sieht damit weiterhin beträchtliches Aufwärtspotenzial für die Aktie. Allerdings blieben die Unsicherheit weiterhin gross, was bereits im August von der Zürcher Kantonalbank hervorgehoben wurde.

(cash/AWP)