Geld ist die grösste Sorge von Familien in der Schweiz: 47 Prozent haben nur knapp genug, 7 Prozent zu wenig. Knapp ein Drittel kann nichts auf die Seite legen. Und auf die Frage, was das Familienleben am meisten verbessern würde, antworten 57 Prozent: mehr finanzielle Ressourcen.
Das zeigt das Familienbarometer 2025 – eine Untersuchung von Pro Familia und der Vorsorgeversicherung Pax, die jährlich über 2000 Familien in der Schweiz befragt. Die Themen Krankenkassenprämien, steigende Preise, Gesundheit und Wohnkosten beschäftigen am meisten. Ausser der Gesundheit sind alles Finanzthemen.
Beat Handschin von der Stiftung SOS Beobachter bestätigt, dass Familien finanziell immer mehr unter Druck kommen. «Hohe Krankenkassenprämien, gestiegene Mieten oder Betreuungskosten: Bei Familien mit Kindern braucht es manchmal nicht viel, und sie können die wichtigsten Rechnungen plötzlich nicht mehr bezahlen.» Fast 2500 Gesuche hat die Stiftung letztes Jahr erhalten. Ganz häufig sind dabei Familien von Armut betroffen.
Mit diesen Tricks des Beobachters lässt sich der finanzielle Druck mindern.
Krankenkassenprämien
Prämienverbilligung verlangen: Wer wenig Geld hat, kann von Bund und Kantonen verlangen, dass sie etwas an die Grundversicherung beisteuern. Je nach Kanton sind die Voraussetzungen unterschiedlich – es geht aber immer um Einkommen, Vermögen und Anzahl Kinder. Auch Familien aus dem Mittelstand haben Anspruch auf Unterstützung. Die Details weiss der soziale Dienst am Wohnort oder die zuständige kantonale Stelle.
Grundversicherung wechseln: Ist eine andere Versicherung günstiger? Wenn ja: Was sagen die anderen Kunden, sind die Bewertungen gut? Bei zwei Ja spricht nichts dagegen, die Grundversicherung zu wechseln. Anders bei der Zusatzversicherung – da sind die Anbieter nicht verpflichtet, einen neuen Kunden aufzunehmen.
Modell wechseln: Mit Hausarzt-, HMO- oder Telefonmodell lässt sich Geld sparen. Und mit der richtigen Franchise: Immer Gesunde nehmen die höchste, oft Kranke die tiefste. Was viele nicht wissen: Seit Januar ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, auch während des Jahres das Modell zu wechseln. Und so sofort Prämien einzusparen.
Inflation und steigende Preise
Lebensmittel: Kurz vor Ladenschluss einkaufen und nur, was auf dem Zettel steht. Auch online nach Aktionen Ausschau halten und lange Haltbares auf Vorrat kaufen. Viele Lebensmittel lassen sich einfrieren.
Versicherungen: Krankenkassen-Grundversicherung, Unfall- und Haftpflichtversicherung – die müssen alle haben. Aber braucht es wirklich eine Hausrat-, eine Reise- oder eine Rechtsschutzversicherung? Die Vollkaskoversicherung fürs Auto lohnt sich jedenfalls nur in den ersten vier bis fünf Betriebsjahren.
Fixkosten von Mobile-Anbieter, Internet und TV: Regelmässig Preise vergleichen und allenfalls wechseln. Schweizerinnen und Schweizer sind treue Kunden – dabei ist Wechseln gar nicht so schwierig.
Wohnkosten
Steht im Mietvertrag ein höherer Referenzzinssatz als der aktuell gültige? Dann können Mieter verlangen, dass Vermieter den Mietzins senken.
Heizkosten tief halten: Mit einem Grad weniger Raumtemperatur lassen sich sechs Prozent Energie sparen. Das muss nicht in allen Räumen sein – etwa nur in jenen, die gerade nicht genutzt werden.
Nebenkostenabrechnung genau checken: Sind wirklich alle Positionen geschuldet? Dazu müssen sie im Mietvertrag aufgelistet sein.
Dieser Artikel ist zuerst im «Beobachter» unter dem Titel «Zu wenig Geld? So können Sie sparen» erschienen.
5 Kommentare
Was hier fehlt sind all die täglichen (unnötigen) Kleinausgaben die sich während des Monats auf eine stattlichen Summe belaufen. Coffee to go dazu Gebäck, Redbull, Rauchwaren, Kiffen usw usw.
Aber dies ist wohl das falsche Forum um dies zu adressieren.
Spartipps.... Fix the money fix the world. Das Problem liegt eher darin, dass heute beide Elternteile arbeiten müssen um über die Runde zu kommen. Wer heiratet zahlt mehr steuern. Wer spart verliert durch die Inflation an Kaufkarft. Wer Risiko eingeht und "anlegt" oder gar "investiert" geht Risiko ein Kapital zu verlieren.
Das Problem ist der grosse rote Knopf, welcher aus dem Nichts neues Geld schafft. Basta.
Der wichtigste Tipp fehlt leider - einen weiten Bogen um Einkaufsstrassen und Shoppingcenter machen. Das spart am meisten Geld.
Dafür umso mehr online …..
....und Ferienkataloge. Die intensive Microwelt ist erfüllender als die oberflächliche Macrowelt.