Der Schweizer Aktienmarkt hatte am ersten Handelstag des Jahres, dem 3. Januar, einen verhaltenen Start hingelegt. Richtig los ging das Börsenjahr 2025 diese Woche - und das positiv. An jedem Handelstag schloss der Swiss Market Index (SMI) im Plus und verzeichnet somit ein Plus von 3 Prozent im angebrochenen Jahr.
Dennoch sorgten Neuigkeiten an verschiedenen Fronten für Aufregung: Während einige Schweizer Unternehmen bereits erste Zahlen präsentierten, verursachte insbesondere die anstehende US-Präsidentschaft von Donald Trump auf internationalem Parkett Unruhe. Spekulationen Diskussionen über mögliche Zölle, Inflations- und in der Folge auch Zinssorgen beschäftigen die Märkte. Einige Schweizer Unternehmen trotzten den Umständen.
Top-Performer am Swiss Market Index
Als Spitzenreiter am SMI geht nach fünf Handelstagen die UBS mit 6,5 Prozent Rendite hervor. Mit einem Preis von über 30 Franken erreichten sie am heutigen Donnerstag erstmals seit Anfang 2008 - zum Beginn der grossen Finanzkrise - die Marke von 30 Franken wieder. Aufwärts geht es für die Grossbank bereits seit dem 20. Dezember, als die Publikation des PUK-Berichtes zum CS-Untergang erfolgte.
Zusätzlichen Aufwind erhielten die Aktien von Analystenkommentaren. Kepler Cheuvreux beispielsweise stuft das Rating diese Woche auf «Buy» von «Hold» hoch und erhöht das Kursziel auf 33 von 28,50 Franken. Es gebe derzeit zwei wichtige Diskussionsthemen für die Grossbank, schreibt der Analyst. Dies sei die Überprüfung der Schweizer Too-Big-To-Fail-Regulierung sowie das amerikanische Vermögensverwaltungsgeschäft. Insgesamt glaubt der Experte, dass die Kapitalausschüttung nicht behindert sein dürfte. Die Rentabilität der Vermögensverwaltung in Nord- und Südamerika sei zwar unzureichend, aber es gebe mittel- und langfristige Lösungen, um die Performance dort zu verbessern, so der Analyst.
Ebenso überzeugen konnte die Partners Group mit 5,6 Prozent Zuwachs im neuen Jahr. Den Valoren verhalf bereits Anfang Woche eine Kaufempfehlung des UBS-Aktienresearch zu einer starken Leistung, gestern bestärkte eine positive Studie der Deutschen Bank den Aktienkurs zusätzlich. Der Analyst erhöhte die Einstufung auf «Buy» und schrieb, das Jahr 2025 könnte auch dank tieferer Zinsen der Beginn einer mehrjährigen Erholungsphase für die Private-Equity-Branche sein.
Hardwareproduzent Logitech belegt den dritten Platz mit beinahe 5 Prozent Kursgewinn. Dies, obschon die Deutsche Bank vor einem schwächer als erwartet ausfallenden Wachstum beim Gaming- und Computerzubehör in den USA im laufenden Jahr warnt. Zudem bestehe weiterhin Unsicherheit hinsichtlich des Abverkaufs nach dem Wiederaufbau der Vertriebskanäle. Insofern sei eine scharfe Umkehr des Abverkaufs in der zweiten Jahreshälfte 2025 wahrscheinlich.
Auffallend in der bisherigen Jahresübersicht ist, dass der letztjährige SMI-Gewinner Lonza mit etwas mehr als 4 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn zwar im Vergleich mit anderen Aktien nicht übermässig performt, aber dennoch besser als der SMI. Auch sie profitierten von einer Neueinstufung «Outperform» durch Bernstein. Ähnlich sieht der Kurszuwachs bei Schwergewicht Roche mit 4,5 Prozent aus. Der Pharmakonzern ist mit der Poseida-Übernahme fast am Ziel. Die knapp 1,5 Milliarden schwere Übernahme sollte diese Woche vollzogen werden. Branchennachbar Novartis konnte um 2,5 Prozent zulegen. Analysten von Bernstein bekräftigten am Dienstag ihre «Outperform»-Ratings für die beiden Pharma-Schwergewichte.
Überflieger am Swiss Performance Index
Die Top-Performer des Swiss Performance Index haben im zweistelligen Prozentbereich zugelegt - so zum Beispiel Molecular Partners. Über 20 Prozent an Wert konnten die Titel in den ersten Handelstagen bereits dazugewinnen. Im Oktober hatte das Pharmaunternehmen verkündet, in den USA 3,6 Millionen American Depositary Shares (ADS) auszugeben und sich somit neue Mittel im Wert von rund 20 Millionen Dollar zu beschaffen. Die Zuger HBM Healthcare steige zudem als neue Investorin ein. Auf Basis der jüngsten Zahlen, die im November veröffentlicht wurden, geht das Management davon aus, dass ihre Mittel unverändert bis 2027 reichen. Da die Firma noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, «verbrennt» sie noch Geld. Im Januar will Molecular Partners allerdings nun an zwei Konferenzen neue Entwicklungen präsentieren.
Weit oben findet sich auch Kuros. Nachdem das Biopharmaunternehmen bereits letztes Jahr, trotz Absacker, als Überflieger an der Börse gegolten hatte, haben die Aktien den Aufwärtstrend zu Beginn des Jahres weitergeführt. Bereits im Sommer vor zwei Jahren wertete die Zulassung des Schlüsselprodukts MagnetOS in den USA den Kurs nach einem Allzeittief auf. Das Produkt MagnetOS wurde diese Woche erneut zum Thema, als Kuros bekannt gab, eine strategische Allianz mit Medtronic einzugehen, die ihnen neue Möglichkeiten auf dem US-Wirbelsäulenmarkt ermögliche.
Auch die Medtech-Aktie Medmix verbucht einen Zuwachs von 14,3 Prozent. Die 2021 von Sulzer abgespaltene Tochter hat seit ihrem Börsengang einen dramatischen Kursverfall erlebt - von 45 auf unter 10 Franken. Die Research-Gesellschaft Octavian allerdings stufte diese Woche das Rating auf «Buy», obwohl das Kursziel von 20 auf 13,50 Franken gesenkt wurde. Zwar bestünden weiterhin Risiken, aber er gehe davon aus, dass sich die wichtigen Endmärkte stabilisieren werden. Die Risiken seien nach dem starken Kursrückgang eingepreist.
Der Sensorenhersteller Sensirion verbucht satte 10 Prozent Plus. Hier sorgte insbesondere der Boom in der Halbleiterindustrie für einen Aufschwung. Weiter steigende Kurse an der US-Technologiebörse sowie die Aussichten auf einen weiteren Boom im Bereich KI sorgten für gute Laune in der Branche. Für die Zukunft sieht das Unternehmen im Medical-Bereich zusätzliche Chancen, wie CEO Marc von Waldkirch im Interview mit cash betonte. «Hier sind wir heute schon stark vertreten mit Durchflusssensoren, die die Luftströme der Ein- und Ausatmung der Patienten überwachen. In Zukunft wird es immer wichtiger, neben der Flussrate auch die Zusammensetzung der Ausatmungsluft zu messen.» Daraus ergeben sich wertvolle Informationen über die Lungenfunktion, den Kreislauf und/oder den Stoffwechsel der Patienten.