«Green Investing» bezeichnet Investitionen, die gezielt auf nachhaltige Geschäftspraktiken und den Schutz der natürlichen Ressourcen abzielen. Anleger unterstützen dabei umweltfreundliche Projekte und Unternehmen, indem sie in entsprechende Fonds, Anleihen oder Aktien investieren. Im Vordergrund steht häufig nicht nur die finanzielle Rendite, sondern auch der positive ökologische Beitrag. Dennoch gibt es Investitionen, die sowohl konkurrenzfähige Erträge wie traditionelle Anlagen erzielen als auch zur Förderung einer umweltfreundlichen Zukunft beitragen.

Die Bilanz führte vor zwei Jahren eine Studie durch und fand die nachhaltigsten Unternehmen der Schweiz. Darunter sind auch solche mit Börsenkotierung und einige davon sind gar nicht mal so unattraktiv. Gemessen wurde die Nachhaltigkeit anhand der durchschnittlichen jährlichen Reduktion der Emissionsintensität. Diese bedeutet in dem Zusammenhang die Treibhausgase in Tonnen pro Umsatzmillionen.

Swisscom

Das beste Ergebnis erzielte dabei die Swisscom. Mit beinahe 50 Prozent und einer Emissionsintensität von 1,3 belegt sie den ersten Platz im Ranking der Handelszeitung. Durch den Wechsel zu fossil freien Heizsystemen, Ökostrom und die schrittweise Umstellung auf Elektrofahrzeuge konnte Swisscom etwa die Emissionsintensität seit 2015 jährlich um rund 50 Prozent reduzieren. 

Die Titel des Telekommunikationsanbieters bieten durch ihren defensiven Charakter Sicherheit und geniessen somit bei den Anlegern nach wie vor einen Favoritenstatus. Die Aktie gilt als sehr stabil und vergleichbar mit einer Anleihe. Der Blick auf den Kursverlauf des «blauen Riesen» lässt tatsächlich Optimismus aufkommen: Seit Jahresbeginn konnten die Titel um 11 Prozent zulegen, während der SMI einen Zuwachs von 9 Prozent verzeichnete. Beinahe 6 Prozent betrug der Zuwachs in den letzten vier Wochen.

Zug Estates

Zweiter auf der Liste ist das Immobilienunternehmen Zug Estates. Der Konzern hat den CO2-freien Betrieb von Liegenschaften zum Kern der Nachhaltigkeitsstrategie erklärt. Die Folge: Seit 2017 senkte die Immobilienfirma die Emissionsintensität jährlich im Schnitt um rund 48 Prozent. CEO Patrik Stillhart sagte damals: «Die Kreislauf-Thematik hat massiv an Bedeutung gewonnen.» Baumaterialien und Wiederverwendung hätten an Bedeutung gewonnen und somit neue Konstruktionsweisen gefördert, welche die CO2-Emissionen im Bau reduzieren würden. 

Die Titel von Zug Estates konnten seit Anfang des Jahres um 15 Prozent zulegen. Der Aktienkurs hat in den letzten Jahren eine stabile Entwicklung gezeigt, wenn auch mit einigen Schwankungen. Die Aktie wird derzeit um 1,845 Franken gehandelt, leicht unter dem 52-Wochen-Hoch von 1,915 Franken. Trotz einiger Herausforderungen, darunter ein langsameres Umsatzwachstum, bleibt Zug Estates für langfristige Immobilieninvestoren interessant, da die Stabilität des Immobilienmarkts in Zug und die kontinuierlichen Einnahmen aus Mieteinnahmen und Hotelbetrieben eine solide Grundlage bieten.

Logitech

Auch Logitech findet sich auf der Liste. Für den Computerzubehörhersteller sorgten hauptsächlich die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen sowie Investitionen in Kreislaufmodelle und rezyklierbare Materialien für eine durchschnittliche jährliche Reduktion der Emissionsintensität von 40 Prozent.

Obwohl sich die Aktien noch im Frühsommer in angelsächsischen Anlegerkreisen grosser Beliebtheit erfreuten, sind sie mittlerweile in die Nähe der Jahrestiefstkurse zurückgefallen und verharren seither unmittelbar darüber. In den letzten Wochen zeigt sich jedoch eine Aufwärtstendenz mit einem Kursplus von beinahe 3 Prozent. Ein Hoffnungsschimmer?

Swiss Re

Rückversicherer Swiss Re hat es ebenfalls unter die Top 5 geschafft. Swiss Re hat sich verpflichtet, bis 2050 in all ihren Geschäftstätigkeiten netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Dazu gehört die Reduzierung der betrieblichen CO₂-Emissionen, der Einsatz von 100 Prozent erneuerbarer Energie und die Einführung eines internen CO₂-Preises von 100 Dollar pro Tonne, der auf 200 Dollar steigen soll. Ausserdem beschränkt Swiss Re Investitionen in kohlenstoffintensive Industrien und fördert nachhaltige Investitionen.

Die Aktien haben aufs Jahr betrachtet um beinahe 25 Prozent zugelegt und geben seit einem Monat mit knapp 10 Prozent eine positive Performance ab. Mit einem Preis um die 115 Franken kratzt der Titel sogar am Höchststand von 118,15 Franken, welcher Ende  September geknackt wurde.

Special

Für Anlegerinnen und Anleger die besonders auf die Nachhaltigkeit fokussiert sind, dürfte die viert platzierte Aktie interessant sein: der Zoo Zürich. Um Aktionär zu werden, kann man Aktien mit einem Nennwert von 50 Franken für 200 Franken direkt über die Zoo Zürich Webseite erwerben. Dafür benötigt man kein Aktiendepot, da die physische Aktie per Post zugeschickt wird, was sie auch als Geschenk attraktiv macht. 

Mit jeder Aktie erhält man jährlich eine Eintrittskarte für den Zoo sowie eine Einladung zur Generalversammlung, bei der sich alle Aktionäre treffen. Die Aktie ist nicht börsengehandelt und bringt keine Dividende; sie dient vielmehr der Unterstützung des Zoos.

Aisha Gutknecht arbeitet seit Juli 2024 als Redaktorin für cash.ch.
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