Der Stress an den globalen Finanzmärkten hat zwar nachgelassen, doch die Lage bleibt angespannt. Aktuelles Beispiel dafür sind die Zölle auf alle nicht in den USA gefertigten Autos: «Der Markt war zwar in gewisser Weise auf zusätzliche Zölle vorbereitet, doch der Zeitpunkt und das Ausmass waren unerwartet», sagt Howard Woodward vom Vermögensverwalter T. Rowe Price.
Unsicherheit muss nicht den Ausstieg aus Aktien bedeuten, doch der Fokus kann sich verschieben. Stabilität bieten unter anderem Unternehmen, die regelmässig eine Dividende bezahlen und diese über die Zeit hinweg kontinuierlich erhöht haben. Für manche dieser Titel ist auch der Ausblick für die mittelfristige Performance der Aktie positiv.
Ein Beispiel dafür ist Caterpillar, ein Dividendenaristokrat. Die Aktionäre erhalten gegenwärtig 1,41 Dollar je Aktie und Quartal. Bemerkenswert ist dabei die Entwicklung: In den letzten drei Jahren wuchs die Dividende um mehr als 8 Prozent. Und nachdem die Aktie seit Anfang Dezember von 395 auf gegenwärtig 340 Dollar gefallen war, dürfte sie mittelfristig wieder steigen. Der Analystenkonsens traut ihr 397 Dollar zu, was einen Kursgewinn von rund 16 Prozent impliziert.
Interessant ist zudem, wie sich die Haltung der Experten zu Caterpillar in den letzten Monaten verschoben hat. Anfang Dezember betrug der Anteil «Buy»-Ratings 41,7 Prozent und der Anteil «Sell»-Ratings 20,8 Prozent. Inzwischen ist der Anteil «Buy»-Ratings an allen Einstufungen auf 46,2 Prozent gestiegen, der Anteil «Sell»-Ratings ist hingegen auf 7,7 Prozent gefallen.
Ähnlich stark wie die Dividende von Caterpillar haben sich die Ausschüttungen Pharmakonzern Abbott Laboratories entwickelt. Sie ist um beachtliche 7,2 Prozent in den vergangenen drei Jahren gestiegen. Aktuell werden 59 Cents je Aktie und Quartal ausgeschüttet. Die Valoren stehen zurzeit bei 128 Dollar und damit mehr als 8 Prozent unter dem Stand von Anfang März. Geht es nach den Analysten von Goldman Sachs, so wird die Delle aber bald wieder überwunden sein. Sie setzen das Kursziel bei 147 Dollar an und unterstreichen diese Prognose mit einer Kaufempfehlung.
Weitere Beispiele für stabile und langjährige Dividendenzahler sind Chevron, ExxonMobil, Procter & Gamble und Walmart. Der amerikanische Detailhändler bezahlt seinen Eigentümern 0,235 Dollar je Aktie und Quartal, nach 0,2075 Dollar je Aktie und Quartal im abgelaufenen Jahr. Zur Präsentation der Quartalsergebnisse im Februar zeigte sich der Finanzchef von Walmart, John David Rainey, erfreut über den 13-prozentigen Anstieg der Dividende in diesem Jahr. Das sei der grösste Anstieg seit über einem Jahrzehnt, womit Walmart das Bekenntnis zu starken Cash-Renditen für die Aktionäre bekräftige.
Für weniger Euphorie dürfte der momentane Aktienkurs von Walmart sorgen. Mit einem Wert von 86 Dollar liegen die Valoren des Einzelhändlers 18 Prozent unter dem Hoch von 105 Dollar, das im Februar erreicht wurde. Freundlicher ist indes der Ausblick, den die Analysten der Investmentbank Jefferies geben. Die Einstufung lautet «Buy», das Kursziel liegt bei 120 Dollar - knapp 40 Prozent über der aktuellen Notierung.