Der Einkaufsmanagerindex legte im Juli auf 51,4 Zähler zu, nach 48,8 Punkten im Juni, wie aus der am Montag veröffentlichten monatlichen Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Die Wachstumsschwelle von 50 Zählern wurde damit wieder überschritten. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 51,0 Punkte gerechnet. Sowohl bei der Beschäftigung als auch bei den Neuaufträgen signalisierte der Indikator für den Servicebereich wieder ein Wachstum.

«Nachdem das Pendant der Stimmungsumfrage im Verarbeitenden Gewerbe enttäuscht hatte und weiter gesunken ist, liegen die Wachstumshoffnungen in den USA vor allem auf dem Dienstleistungssektor», so das Fazit von Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Die US-Wirtschaft sollte demnach im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben, auch wenn die Dynamik im zweiten Halbjahr insgesamt wohl schwächer ausfallen dürfte als im ersten: «Mit Zinssenkungen der Fed ist gleichwohl im September und im weiteren Jahresverlauf zu rechnen.»

Notenbanker versucht Märkte zu beruhigen

Die Wachstumssignale aus dem US-Dienstleistungssektor fallen in eine Zeit erhöhter Nervosität an den Finanzmärkten. Hintergrund war unter anderem eine Serie schwacher Konjunkturdaten. Anleger machen sich Sorgen, dass die hohen Zinsen dies- und jenseits des Atlantiks doch zu einer Rezession in den USA und anderen grossen Volkswirtschaften führen könnten.

Die US-Notenbank Federal Reserve will mit ihrer Hochzinspolitik die Inflation eindämmen, ohne jedoch die Wirtschaft abzuwürgen. Sie hält den Leitzins aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent, hat jedoch die Tür für eine baldige Senkung geöffnet. Unter Investoren gibt es die Sorge, dass eine solche Lockerung mit Blick auf die Konjunktur zu spät kommen könnte. An den Terminmärkten wird bereits über eine ausserplanmässige Leitzinssenkung spekuliert.

Die Notenbank ist daher darauf bedacht, die Märkte zu beruhigen. Es gebe zwar eine gewisse Schwäche am Arbeitsmarkt, auf die die Zentralbank ein Auge haben müsse, sagte der Chef des Notenbankbezirks Chicago, Austan Goolsbee, dem Sender CNBC. Doch sehe es noch nicht nach einer Rezession aus.

(Reuters)