Laut einer Umfrage von UBS Global Wealth Management unter mehr als 4'800 wohlhabenden Anlegern und Unternehmern rechnen satte 94 Prozent der reichen Investoren in diesem Jahr mit positiven Renditen. Rund zwei Drittel sind für die Aktienmärkte in ihrer Region zuversichtlich gestimmt, angeführt von Befragten in den USA, ergab die Umfrage, die zwischen dem 19. Dezember und dem 12. Januar durchgeführt wurde.

Impulse für Gewinne kommen ihrer Meinung nach von der Verbesserung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, dem Wachstum der Unternehmensgewinne, der Expansion der Schwellenländer und dem Innovationstempo.

Das ist eine ziemliche Stimmungsverbesserung gegenüber einer früheren Umfrage, in der noch im Oktober mehr als die Hälfte der Befragten bis Ende 2020 einen deutlichen Marktabverkauf erwartete. Nur 6% rechnen in diesem Jahr mit negativen Marktrenditen, wie aus dem jüngsten Bericht hervorgeht. Und 60% äußerten sich optimistisch zur Weltwirtschaft.

Trotz des Aufflammens der Spannungen im Nahen Osten sind globale Risikoaktiva stark in das Jahr 2020 gestartet und haben an die Vorjahres-Rally angeknüpft, nachdem die USA und China ein Phase-1-Handelsabkommen unterzeichnet haben. Der S&P 500 erreichte in diesem Monat ein neues Rekordhoch. Und am Freitag stieg die wichtigste europäische Aktien-Benchmark wieder auf ein Allzeithoch. Am Markt wogen starke Konjunkturdaten stärker als die Besorgnis wegen eines Coronavirus-Ausbruchs in China, der die Märkte Anfang der Woche belastet hatte.

Cash is trash

„Praktisch alle Investoren berichteten 2019 über positive Portfoliorenditen. Für 2020 sind ihre Erwartungen denn auch vergleichbar hoch”, sagte Paula Polito, stellvertretende Bereichsleiterin bei UBS Global Wealth Management, in dem Bericht. “Der Optimismus hinsichtlich Wirtschafts- und Aktienmarktentwicklung nimmt weiter zu, wobei dieser von geopolitischen Spannungen jedoch jederzeit gedämpft werden könnte.”

Bargeld macht etwa ein Viertel des Vermögens der Befragten aus, etwas weniger als im vorherigen Bericht. Wall-Street-Strategen und Großinvestoren wie Ray Dalio haben eine Risk-On-Positionierung empfohlen. “Cash is trash”, sagte der Gründer von Bridgewater im Interview mit CNBC auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. “Raus aus der Bargeldhaltung”, empfahl er.

Im neuen Jahr fließt mehr Geld in Aktien. Daten von EPFR Global und Bank of America zeigen einen Zufluss von 20,5 Milliarden Dollar in Aktienfonds. Das ist eine Teil-Umkehr der Abflüsse vom letzten Jahr, die etwa 167 Milliarden Dollar erreichten. Seinerzeit blieben viele Marktteilnehmer vorsichtig und setzten trotz der Aktienmarkt-Rally auf Anleihen oder Bargeld.

Aufgrund der nach wie vor niedrigen Aktienpositionierung gibt es weiteren Spielraum für Gewinne, schrieben Strategen von Goldman Sachs. Die Ergebnisse der Umfrage stimmten auch mit der Aktien-Übergewichten-Position des Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management überein, wobei insbesondere Schwellenländer bevorzugt werden.

UBS Global Wealth Management befragte Anleger und Unternehmen in 19 Märkten mit einem Netto-Wert von mindestens 1 Million Dollar oder einem Jahresumsatz von 250.000 Dollar und mindestens einem anderen Mitarbeiter als sie selbst.

(Bloomberg)