Es ist das grosse Thema der diesjährigen Generalversammlungssaison: Die Vergütungspakete der Topmanager lassen den Empörungspegel wieder einmal besonders stark hochschnellen.
Dabei sind es nicht nur die Grossen, die sich über Zuwächse freuen dürfen. Sunrise-Chef André Krause spülte der Börsengang über ein spezielles Bonusprogramm gegen 15,3 Millionen Franken aufs Konto, ein Paket, von dem der noch immer mehrheitlich unter Staatsflagge segelnde Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann nur träumen kann – er liegt bei zwei Millionen. Der Hautspezialist Galderma zahlte seinem Chef Flemming Ørnskov sogar 19 Millionen, allerdings ebenfalls ausgelöst durch den Börsengang, über den ihm ein 14-Millionen-Paket an für drei Jahre gesperrten Aktien zufloss. Da wirkt der Lohnsprung bei Michael Süss von OC Oerlikon konstanter: Mit 7,5 Millionen Franken schlägt der Doppelmandatsträger die erfolgreichere Sulzer-Kollegin Suzanne Thoma, die sich mit 4,8 Millionen begnügt.
Allerdings: Von den Höhen der 2000er-Jahre sind die jetzigen Zahlen weit entfernt. Die Daten des Genfer Aktionärsberaters Ethos für die letzten zwei Jahrzehnte fördern ganz andere Dimensionen zutage (siehe unten): Im Rekordjahr 2006 bezog der damalige Novartis-Doppelmandatsträger Daniel Vasella märchenhafte 44 Millionen, bei der UBS wies der Vergütungsbericht allein für den Präsidenten Marcel Ospel 26,5 Millionen aus. Da gilt heute fast Bescheidenheit: 14,1 Millionen für Novartis-CEO Vas Narasimhan (gemäss den zugeteilten Aktienwerten, nicht den realisierten), 5,5 Millionen für UBS-Präsident Colm Kelleher. Der damalige UBS-CEO Peter Wuffli musste 2006 sein Paket noch nicht offenlegen, bezog aber wie sein Präsident mehr als 25 Millionen. Da wirken die 14,9 Millionen von Sergio Ermotti nicht mehr ganz so üppig.
Konstant dagegen: die Bezahlung bei ABB. Der Industriekonzern überschritt bei der CEO-Bezahlung in den letzten 20 Jahren nur einmal die Zehn-Millionen-Marke. Er hat aus der Erfahrung gelernt: Es waren die Pensionskassenbezüge des Übervaters Percy Barnevik, die die sogenannte Abzocker-Debatte 2002 lancierten. Seine Auszahlung damals: 148 Millionen. Wenigstens zahlte er 90 Millionen zurück.