Analysten rechnen für 2024 bei der Zurich mit einem weiteren Anstieg des Betriebsgewinns und einem klar höheren Reingewinn. Zum Anstieg haben laut den Erwartungen alle Geschäftseinheiten (Nichtlebens- und Lebensversicherung sowie Farmers) einen Beitrag geleistet. Rückenwind gab es nicht zuletzt auch von den Finanzmärkten.
Die Belastung aus Naturkatastrophen fiel im vergangenen Jahr - trotz der verheerenden Hurrikane in Florida - nicht allzu hoch aus. Wie bereits bekannt, rechnet der Konzern zu «Helene» mit Kosten in Höhe von rund 160 Millionen Dollar und für «Milton» mit weniger als 200 Millionen. Noch unklar ist, wie hoch die Belastung zu den Bränden in Kalifornien zu Jahresbeginn ausfallen.
Die zehn Analysten, die zum AWP-Konsens beigetragen haben, rechnen mit einem Betriebs- respektive Reingewinn von 7’682 und 5’656 Millionen Dollar im Vergleich zur Vorjahresperiode von 7’381 und 4’351 Millionen Dollar. Das Combined Ratio dürfte von 94,5 auf 94,1 Prozent sinken. Zudem wird eine Dividendenerhöhung um 2,10 Franken auf 28,10 Franken erwartet.
Ambitiöses Strategieprogramm
Die Zurich hat sich im neuen Strategieprogramm neue Ziele gesetzt und dabei die Latte noch ein Stück höher gelegt. In den Jahren 2025 bis 2027 soll der bereinigte Gewinn je Aktie im Durchschnitt um jährlich über 9 Prozent zulegen. Zudem wird eine bereinigte Eigenkapitalrendite zum Betriebsergebnis von mindestens 23 Prozent (bislang: 20 Prozent) angestrebt.
Darauf aufbauend und mit einer unveränderten Ausschüttungsquote von rund 75 Prozent sollen die Dividendenzahlungen noch üppiger ausfallen. Damit dafür genügend Mittel zur Verfügung stehen, will die Zurich über die kommenden drei Jahre kumuliert Barmittel (Cash Remittances) im Umfang von über 19 Milliarden Dollar erarbeiten.
Hohe Erwartungen
Die Zurich-Valoren haben sich seit dem Corona-Einbruch vor fünf Jahren im Wert mehr als verdoppelt und notieren mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 2001. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Titel um mehr als 32 Prozent. Dieses Momentum setzte sich im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Jahreszahlen fort. Denn Investoren gehen von weiteren positiven Überraschungen aus.
Die Vorzeichen dafür stehen offenbar gut. So hätten die US-Versicherer die Konsenserwartungen beim Gewinn pro Aktie in der aktuellen Berichtssaison um durchschnittlich 15 Prozent übertroffen, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Das Wachstum werde dabei vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen im kommerziellen Bereich getrieben - einem Segment, in dem Zurich weiter expandieren wolle.
Wie viel von diesen positiven Überraschungen bereits eingepreist wurde, bleibt abzuwarten. Aufgrund der starken Aufwärtsbewegung sind die Zurich-Titel hingegen im europäischen Vergleich bereits ziemlich hoch bewertet.
Dies zeigt sich an den Bewertungen und Kurszielen. Gemäss AWP-Analyser sprechen noch vier Experten eine Kaufempfehlung aus. Hingegen bewerten 14 Analysten die Zurich-Aktien mit einem «Halten» und sechs sogar mit einem «Verkaufen». Das durchschnittliche Zwölf-Monate-Kursziel liegt bei knapp 525 Franken und damit etwa 9 Prozent unter dem derzeitigen Kursniveau.
(AWP/cash)
1 Kommentar
.......kann es sein, dass die Analysten die Erwartungen zu hoch ansetzen. In der folge stürzt der Titel morgen ab!