Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg um 0,9 auf 48,4 Punkte. Dies teilte der Finanzdienstleister S&P Global am Donnerstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Mini-Anstieg auf 47,6 Zähler gerechnet. Allerdings verharrt das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer deutlich unter der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert.

«Der Start ins letzte Quartal des Jahres ist besser als erwartet», kommentierte der Chefökonom der Hamburg Commercial Bank (HCOB), Cyrus de la Rubia, die Entwicklung. «Da der Dienstleistungssektor schneller gewachsen ist und die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nicht so stark geschrumpft ist wie im Vormonat, ist ein positives Wirtschaftswachstum im vierten Quartal durchaus möglich.» Das Barometer für die Industrie allein legte um 2,0 auf 42,6 Zähler zu, das für die Dienstleister stieg um 0,8 auf 51,4 Punkte.

Allerdings: Trotz der verlangsamten Talfahrt hat sich die Lage am Arbeitsmarkt verschärft: Hier signalisieren die Daten den stärksten Stellenabbau seit knapp viereinhalb Jahren. Die Bewertung der Geschäftsaussichten drehten hingegen wieder ins Positive, nachdem sie im September erstmals seit einem Jahr negativ ausgefallen waren.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Deutschland dieses Jahr nur noch eine Stagnation zu, 2025 dann ein Wachstum von 0,8 Prozent. Auch die Bundesregierung rechnet erst nächstes Jahr mit einer Konjunkturbelebung - angefacht durch steigende Kauflust der Verbraucher im Zuge abebbender Inflation und weiter sinkender Zinsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte laut Einschätzung des Wirtschaftsministeriums im dritten Quartal jedoch erneut geschrumpft sein, womit Deutschland eine technische Rezession droht. Gewissheit bringen die Daten des Statistischen Bundesamt am 30. Oktober: Von Reuters befragte Experten erwarten, dass das BIP im Sommer um 0,1 Prozent zurückgegangen ist.

(Reuters)