Das Neugeschäft von zwölf untersuchten deutschen Banken sank vergangenes Jahr um 21% auf 31,1 Milliarden Euro, wie aus der Analyse des Maklers JLL hervorgeht. Für den Report hat JLL ausschliesslich neu ausgegebene Finanzierungen für deutsche Immobilien berücksichtigt. Erfasst wurden gewerblich und wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien, die zur Kapitalanlage dienen.

Einen Anstieg des Neugeschäfts gab es demnach nur bei der DekaBank, wenn auch von niedrigem Niveau aus. Bei allen anderen Wettbewerbern in der Studie - darunter Landesbanken wie BayernLB und Helaba sowie Spezialfinanzierer wie die Aareal Bank - schrumpfte es, so JLL.

„Viele Banker fokussieren sich bei der Kreditvergabe auf risikoärmere Assetklassen wie Logistik- und Wohnimmobilien. Gleichzeitig versuchen sie, risikobehaftete Aktiva abzustossen«, sagte Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Erst diese Woche wurde ein früherer Bloomberg-Bericht bestätigt, wonach die Deutsche Pfandbriefbank ein Paket an Immobilienkrediten an Blackstone verkauft.

Von der Zurückhaltung der grossen deutschen Immobilienfinanzierer profitieren andere Marktteilnehmer. „Die Margen haben sich aufgrund der reduzierten Liquidität auf einem erhöhten Niveau eingependelt, was generell Spielraum für alternative Finanzierer eröffnet“, erklärte Timo Wagner, Team Leader Debt Advisory JLL Germany.

Internationale Finanzierer als Ausweg

So zögen manche Kreditsuchende inzwischen auch internationale Finanzierer in Betracht. „Ausländische Finanzierer konnten in den vergangenen Monaten ihren Marktanteil deutlich anheben. Allerdings fokussieren sie sich auf risikoarme Engagements», so Wagner. Auch die lokalen Sparkassen und Volksbanken zählt er zu den Gewinnern der aktuellen Situation am Immobilienfinanzierungsmarkt. Sie könnten die vorhandene Kapitallücke von kleinen bis mittelgrossen Deals nutzen.

Für dieses Jahr sind die Erwartungen an das Neugeschäft verhalten. Sechs Banken in der JLL-Analyse rechneten mit einem Niveau wie 2023 und jeweils drei gingen von einem Anstieg beziehungsweise einem Rückgang aus, hiess es.

Berücksichtigt wurden in der Studie die folgenden Banken: LBBW, DZ Hyp, BayernLB, Pfandbriefbank, Berliner Sparkasse, Helaba, NordLB, Münchener Hyp, Hamburg Commerical Bank, SaarLB, Aareal Bank und DekaBank.

(Bloomberg)