Die Valoren von AMS Osram legen am Dienstag in einem rückläufigen Gesamtmarkt (SPI - 0,43 Prozent) um 1,99 Prozent auf 1,974 Franken zu. Die Deutsche Bank setzt ein Ausrufezeichen und erhöht das Rating für AMS Osram auf "Buy" von "Hold". Das Kursziel passt der zuständige Analyst auf 2,50 von 4 Franken.

Nachdem der Sensorenspezialist seine grosse Refinanzierung Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen habe, könnten sich die Anleger darauf freuen, dass sich das Management auf den Turnaround konzentriere. Es bestehe ein erhebliches Aufwärtspotenzial für die Rentabilität des Unternehmens aufgrund der Auswirkungen von Veräusserungen und Kostensenkungsmassnahmen, so der Experte weiter.

Dies wiederum sollte bedeuten, dass das Unternehmen das Ziel einer bereinigten EBIT-Marge von 15 Prozent bis 2027 erreichen kann. Dies sei zwar ein Jahr später als das Ziel des Unternehmens, allerdings wäre dieses Rentabilitätsniveau wesentlich höher als das derzeitige Niveau von geschätzten 6,4 Prozent. Das Juwel in der Krone bleibe der Bereich Auto-LED, wo das Unternehmen einen Marktanteil von 35 Prozent habe und ein überdurchschnittliches Wachstums- und Rentabilitätsniveau aufweise, meint der Analyst der Deutschen Bank. 

Bereits vor Wochenfrist haben die Analysten von Bernstein das Rating von "Market Perform" auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel von 2 auf 3 Franken erhöht. Dies impliziert ein Aufwärtspotenzial von 47 Prozent gegenüber dem der Deutschen Bank, welches bei 26 Prozent zu stehen kommt. Die zuständige Bernstein-Analystin glaubt, dass der Halbleiterkonzern nach der Kapitalerhöhung Ende des letzten Jahres auf dem Weg in eine bessere Zukunft ist. Das Management könne den strategischen Turnaround schaffen.

Die Aktien von AMS Osram haben in den letzten zwei Jahren klar an Wert eingebüsst. Allein 2023 waren es rund 50 Prozent. Das hat den Aktionären riesige Verluste beschert.

Erfolgreiche Kapitalerhöhung im Dezember abgeschlossen

Der Sensorenhersteller AMS Osram hatte Mitte Dezember 2023 seinen Finanzierungsplan mit einem Volumen rund 2,25 Milliarden Euro abgeschlossen. 

Das Paket setze sich aus den Erlösen aus der Kapitalerhöhung in Höhe von rund 808 Millionen Euro, Anleihen in Höhe von rund 1 Milliarde Euro sowie Infrastruktur-Asset-Transaktionen in Höhe von rund 450 Millionen Euro zusammen.

Mit einem Teil der Erlöse wurden die bisher ausstehenden, vorrangigen unbesicherten Anleihen mit Fälligkeit 2025 vorzeitig zurückgezahlt. Den Rest will das Unternehmen für die Rückzahlung von ausstehenden Verbindlichkeiten, die bis Ende 2025 fällig werden, sowie zur Finanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke verwenden.

Die Bilanz sei nach der Refinanzierung nun gesund, hiess es von Seiten von Jefferies im Dezember. Die Halbleiterindustrie befinde sich wieder in einem Aufschwung mit steigenden Wachstumsraten und Profitabilität. Zudem dürfte AMS Osram weiterhin von neuen Aufträgen im Automobilbereich sowie einem signifikanten Anstieg der Smartphone-Sensoren ab der zweiten Jahreshälfte 2024 profitieren.

(cash/AWP)