Hintergrund seien die Aussicht auf sinkende Zinsen und geopolitische Risiken, hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Im dritten Quartal sei die globale Nachfrage nach dem Edelmetall auf 1.313 Tonnen gestiegen, von knapp 1.252 Tonnen im Quartal zuvor. Dies sei der höchste Wert, der in einem dritten Quartal verzeichnet worden sei.
Den mit Abstand stärksten Anstieg habe es bei der sogenannten Investitionsnachfrage gegeben. Darunter versteht der WGC beispielsweise die Anlage in börsengehandelte Fonds (Gold-ETFs) oder den Kauf von Münzen oder Barren. Hier habe sich die Nachfrage für die Monate Juli bis September auf 364 Tonnen im Jahresvergleich mehr als verdoppelt.
Als eine wesentliche Ursache für den Anstieg nannten die Experten des WGC die Aussicht auf sinkende Zinsen. In den vergangenen Monaten haben grosse Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank die Zinswende eingeläutet und ihre Leitzinsen gesenkt. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf sinkende Zinsen zum Beispiel auf Staatsanleihen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Dagegen habe sich die Goldnachfrage von Notenbanken im dritten Quartal abgeschwächt. Als eine Ursache nannte der Branchenverband den starken Preisanstieg. Dieser dürfte Zentralbanken dazu bewogen haben, weniger Gold zur Aufstockung der nationalen Reserven zu kaufen.
In den vergangenen Monaten hat Gold stark an Wert gewonnen. Seit Beginn des Jahres ist das Edelmetall um etwa ein Drittel teurer geworden. Am Mittwoch erreichte der Goldpreis ein Rekordhoch bei 2.785 US-Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm).
Nach Einschätzung der Experten des WGC könnte der Goldpreis im Schlussquartal noch weiter steigen. Sie verwiesen auch auf die «Medienaufmerksamkeit», die den Fokus vieler Anleger zuletzt auf Gold gerichtet habe. Zudem wurde auch auf die Unsicherheiten durch den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA verwiesen.
(AWP)