53 Prozent der europäischen Family Offices konnten ihre Vermögen auch im schwierigsten Jahr seit der Finanzkrise ausweiten, wie es in einer am Montag veröffentlichten Studie von Campden Wealth und HSBC hiess.

Lediglich ein Drittel dieser Vermögensverwalter für Millionäre und Milliardäre mussten Einbussen hinnehmen. Campden schätzt, dass sich die durchschnittliche Anlagerendite der Family Offices auf zwei Prozent belief.

Damit schnitten sie deutlich besser ab als die Finanzmärkte insgesamt: Fast alle Anlageklassen verzeichneten 2022 Einbussen: Die Aktienindizes verloren prozentual zweistellig an Wert, die Anleihenmärkte verbuchten eines der schlechteste Jahre überhaupt. Belastend wirkten damals vor allem die überraschend starke Inflation, die schnellen Zinserhöhungen der Notenbanken, die konjunkturelle Flaute in China und der Krieg in der Ukraine.

Campden zufolge hätten sich Family Offices besser geschlagen, weil sie sich frühzeitig auf einen Einbruch eingestellt hätten. So setzen sie auf Anleihen mit einer kurzen Restlaufzeit, tief bewertete Aktien (Value-Aktien) und einen Ausbau der Immobilienengagements. Dazu seien weitere Massnahmen gekommen, um sich für die Inflation zu wappnen. Viele Family Offices wollten ihre Anlagen in nicht börsennotierten Firmen (Private Equity) ausbauen. Besonders viel Interesse zögen Firmen im Bereich künstliche Intelligenz an. 

(Reuters)