Die Aktien von Partners Group sind auf dem Rückzug. Seit Mitte Februar haben die Titel fast 8 Prozent eingebüsst. Zwar notieren sie im Jahresvergleich noch immer im Plus, gehören aber zu den schwächeren SMI-Aktien. Auch im vergangenen Jahr zählten sie mit einem knappen Kursplus zur unteren Tabellenhälfte.
Einer der Gründe für die unterdurchschnittliche Kursperformance dürfte, trotz vorteilhafter Zinsentwicklung, die Schwäche in der Private-Equity-Industrie sein. Laut dem Beratungsunternehmen Bain & Co. sanken die verwalteten Vermögenswerte zum ersten Mal im Jahresvergleich seit Beginn der Aufzeichnungen.
Die verwalteten Vermögen von Buyout-Firmen sind im Juni letzten Jahres um 2 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar zurückgegangen. Selbst während der Finanzkrise 2008 verzeichnete diese Branche einen Vermögenszuwachs. Der derzeitige Rückgang unterstreicht das Ausmass der Herausforderungen, denen sich diese Branche derzeit gegenübersieht.
Verlängerung der Wachstumsschwäche
Laut Bain hat sich die Mittelbeschaffung stark verlangsamt, da Private-Equity-Unternehmen Schwierigkeiten hatten, Vermögenswerte zu verkaufen und Erträge an Investoren zurückzugeben. Institutionelle Anleger wie beispielsweise Pensionskassen und Stiftungen hat dies nun dazu veranlasst, sich aus dem Bereich zurückzuziehen.
Dem Baarer Branchenprimus macht diese Entwicklung einen Strich durch die Rechnung. Just nachdem sich der Geschäftsverlauf vom höheren Zinsniveau zu erholen scheint, schlittert die Wachstumsschwäche in die Nachspielzeit.
Für Partners Group ist der erfolgreiche Abschluss von M&A-Transaktionen essenziell. Können Unternehmen aufgrund von fehlender Nachfrage nicht veräussert werden, belastet es die Renditen und die Gebühren. Zwar machen performanceabhängige Gebühren nur knapp 17 Prozent der Einnahmen des Private-Equity-Riesen aus, doch zuletzt sind diese um fast 40 Prozent zurückgegangen. Auf das Gesamtergebnis macht das immerhin 10 Prozent aus.
Fallen die Renditen aufgrund einer längeren Haltedauer der Anlagen oder tiefer Erlöse, sind Private-Equity-Investment, die besonders für die hohen Gebühren bekannt sind, für Anleger weniger interessant. Die verwalteten Vermögen beginnen zu sinken.
Hohe Erwartungen und hoher Preis
Partners Group veröffentlicht am 11. März die Jahresergebnisse 2024. Besonders die performanceabhängigen Gebühren und der Reingewinn dürften Anleger mit Spannung erwarten. Angaben zu den verwalteten Vermögen hat der Konzern bereits Anfang Jahr gemacht - die Markterwartungen wurden dabei verfehlt. Als Reaktion fielen die Aktien um bis zu 3 Prozent.
Um diese Marktschwäche zu kompensieren und die verwalteten Vermögen zu erhöhen, ist Partners Group beispielsweise mit BlackRock eine strategische Partnerschaft eingegangen. Neue Produkte im Privatmarktsegment sollen einer breiteren Masse an Kunden zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig versucht das Unternehmen mit der Übernahme der Immobilienplattform Empira Group zu diversifizieren und Synergien zwischen unterschiedlichen Anlagesegmenten zu nutzen, um die eigenen Produkte den Anlegern schmackhaft zu machen.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr erwarten Experten dennoch einen stagnierenden Reingewinn und sinkende Margen. Für das laufende Jahr gehen sie hingegen von einer Reingewinnsteigerung von fast 23 Prozent aus. Nach dem dritten Jahr der Gewinnstagnation und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 32, ist ein solches Wachstum auch nötig um das Bewertungsniveau zu rechtfertigen.