Das auslaufende Anlagejahr machte so einiges durch: Viele Zinssenkungen durch Notenbanken, den Börsenabsturz im August, die erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sowie Rekordjagd bei den US-Börsen, Bitcoin oder Gold. Der Dow Jones Index legte 16 Prozent zu, die Tech-Börse Nasdaq gar 31 Prozent, der Swiss Market Index (SMI) bloss 4 Prozent.
Für die Schweiz spielten spezielle Entwicklungen eine zentrale Rolle bei Aktien. Die schwache bis mittelmässige Performance der Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die zusammen fast die Hälfte des SMI ausmachen, bot viel Gesprächsstoff. Vor allem Nestlé, noch immer die wichtigste Schweizer Aktie, enttäuschte die Anleger einmal mehr mit einem Kursrückgang von über 20 Prozent. Dies nach einem Minus von 16 Prozent im 2022 und einem erneuten Minus von 10 Prozent im 2023.
Bezüglich Aktivitäten war es ein besseres Börsenjahr. Gegenüber dem schwachen 2023 nahmen die Handelsumsätze per Ende November bei der SIX um 5,5 Prozent zu. Die Blue Chips unter den Schweizer Aktien sind dabei jedes Jahr ein Garant für ansprechend hohe Handelsaktivitäten. Das widerspiegelt sich auch bei den meistgehandelten Aktien 2024 beim Finanzportal cash.ch beziehungsweise bei dessen Partner bank zweiplus. Die Rangliste ähnelt derjenigen von andern Finanzdienstleistern sowie der Aktien-Handelsumsätze der SIX, wie frühere Vergleiche gezeigt haben.
Die meistgehandelte Aktie der Schweiz 2024 war demnach nicht Nestlé (und auch nicht Meyer Burger wie im Vorjahr), sondern die UBS. Die Aktie war in diesem Jahr extrem volatil. Speziell im dritten Quartal schnitt der Titel aber schlecht ab. Bis heute resultiert dennoch ein Jahresplus von 8 Prozent, also besser als der SMI.
Ähnlich war die Entwicklung bei auch bei Roche, der drittmeistgehandelte Titel des Jahres. Im Mai fiel der Genussschein auf ein Mehrjahrestief, in den Sommermonaten folgte eine Erholung, dann ein durchzogener Herbst. Auf Jahressicht resultiert immerhin ein knappes Plus, während Nestlé vom zehnten Platz im letzten Jahr nun auf Rang Nummer zwei stieg beim Handel der bank zweiplus.
Meyer Burger, die letztjährige Nummer eins, schafft es noch auf Rang sechs, aber womöglich verschwindet der Titel in der Auswertung 2025 ganz aus den Top Ten. 96 Prozent beträgt der Kursverlust allein in diesem Jahr, obwohl die Aktie in den letzten Wochen noch 450 Prozent zulegen konnte. Grund dafür war eine Brückenfinanzierung über 39,5 Millionen US-Dollar zur Stabilisierung des schlingernden Unternehmens - nachdem sich viele Investoren schon mit einem Totalverlust abgefunden hatten.
Auffallend ist die Aktie von Sandoz, die seit der Abspaltung vom Mutterkonzern Novartis im Herbst 2023 an der SIX gehandelt wird. Nummer sieben in diesem Jahr bei der bank zweiplus, war sie 2024 bei sogar Nummer eins bei den Aktien, die hierzulande im Jahr 2024 von den Google-Nutzern die meisten Suchanfragen erhielte (zum Artikel geht es hier).
Dem defensiv ausgerichteten SMI fehlen weitgehend Aktien aus dem wachstumsstarken Tech-Sektor wie beispielsweise die grossen Technologiefirmen Apple, Microsoft und Nvidia im Dow Jones. Diese Aktien, wie andere grosse Tech-Titel auch, finden sich in den Top Ten der am meist gehandelten ausländischen Aktien 2024 bei der bank zweiplus. Die Tabelle ist sehr US-lastig.
Meistgehandelte ausländische Aktien bei cash im Jahr 2024:
Im Vergleich zur Tabelle 2023 hat sich ein Abtausch an der Spitze ereignet. Nummer eins ist nicht mehr Tesla, sondern Nvidia. Die ungebrochene Nachfrage nach seinen Beschleunigern für KI-Rechenleistung hat die Gewinne in die Höhe schnellen lassen. Die Aktie weist mit einem Zuwachs von 193 Prozent in diesem Jahr die siebtbeste Performance im Index Russell 1000 auf. Seit dem Rekordhoch von 152,89 US-Dollar im November hat die Aktie allerdings rund 17 Prozent verloren.
Die Aktie von Tesla hat seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten eine massive Aufholjagd hingelegt - kein Wunder, Tesla-Chef Elon Musk hat Trump massiv finanziell unterstützt und darf nun auf zahlreiche Benefits in seinen Geschäften hoffen. Es resultiert nun ein Jahresplus von 93 Prozent für die Tesla-Aktie.
Super Micro Computer auf Platz drei überrascht ein wenig. Doch die Aktie war lange im Gespräch. Als Folge von angeblichen Bilanzunregelmässigkeiten musste das Unternehmen einen neuen Wirtschaftsprüfer suchen. Das brachte die Aktie des Anbieters von Hochleistungsrechnern für Künstliche Intelligenz Ende Oktober zum Kollabieren. Nun erholt sich die Aktie peu à peu.
Die Aktie von Palantir (Rang sechs) wird per 23. Dezember in den Nasdaq aufgenommen. Das Datenanalyse-Unternehmen hat sich nach Startschwierigkeiten an der Börse etabliert und hat seit Januar um 333 Prozent zugelegt.
Wegen der hohen Nachfrage nach Rüstungsgütern kann sich Rheinmetall (Platz sieben) - der einzige Nicht-US-Titel bei den meistgehandelten ausländischen Aktien in diesem Jahr - kaum vor Aufträgen retten. Für den Performance-Spitzenreiter im deutschen Leitindex Dax hat sich der Börsenwert in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 notierte die Aktie noch unter 100 Euro, jetzt bei 600 Euro .
Nicht mehr unter den Top Ten der meistgehandelten ausländischen Aktien der bank zweiplus sind im diesem Jahr Volkwagen, Plug Power, Glencore und die Kryptobörse Coinbase.