"Die SNB wird im Bedarfsfall der CS Liquidität zur Verfügung stellen", teilten die Schweizerische Nationalbank und die Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma am Mittwochabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Credit Suisse erfülle die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen bezüglich Kapital und Liquidität.
Die SNB und die Finma "weisen in dieser gemeinsamen Stellungnahme darauf hin, dass aufgrund der aktuellen Verwerfungen auf dem US-Bankenmarkt keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute bestehen", heisst es im Communiqué.
Von den Problemen gewisser Bankinstitute in den USA gehe keine direkte Ansteckungsgefahr für den Schweizer Finanzmarkt aus. "Die für die Schweizer Finanzinstitute geltenden strengen Kapital- und Liquiditätsanforderungen sorgen für die Stabilität der Institute".
Die Finma stehe in sehr engem Kontakt mit der Bank und verfüge über sämtliche aufsichtsrechtlich relevanten Informationen. "Die Finma bestätigt vor diesem Hintergrund, dass die Credit Suisse die für systemrelevante Banken besonderen Anforderungen an Kapital und Liquidität erfüllt", heisst es in der Mitteilung weiter. Die Finma und die SNB verfolgten die Entwicklungen sehr genau und stünden in diesem Kontext mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement zwecks Sicherung der Stabilität des Schweizer Finanzsystems im engen Kontakt.
Die Financial Times hatte am Nachmittag berichtet, dass die Credit Suisse die Schweizerische Nationalbank und auch die Finma offenbar um ein Zeichen öffentlicher Unterstützung gebeten habe.
Die französische Premierministerin Elisabeth Borne hatte am Mittwoch die Schweizer Behörden zudem aufgefordert, die Probleme der CS zu lösen. "Dieses Thema fällt in den Zuständigkeitsbereich der Schweizer Behörden. Es muss von ihnen geregelt werden", sagte die Premierministerin laut einer AFP-Meldung vor dem Senat. Sie erklärte zudem am Nachmittag, dass der französische Finanzminister Bruno Le Maire in den "nächsten Stunden" einen Kontakt mit seinem Schweizer Amtskollegen haben werde.
Die Aktie der Credit Suisse verzeichnete am Mittwoch einen beispielslosen Einbruch. Sie verlor bis zu 31 Prozent an Wert. Auch die Obligationenkurse der Bank brachen ein. Die Kosten für die Ausfallversicherungen stiegen auf Rekordhöhe.
1 Kommentar
nicht schon wieder. Mir stellt im 'Bedarfsfall' auch niemand Geld zur Verfügung. So funktioniert Kapitalismus nicht. Pleite gehen lassen! Sonst haben wir ein ewiges Moral Hazard!