Am Mittwochabend gaben die Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt, dass die SNB der Credit Suisse mittels Darlehen Geld zur Verfügung stellen werde. Bereits einige Stunden später meldete die CS ihren Bedarf an. Sie leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen.
Nochmals Stunden zuvor waren die Kurse von Aktien und Obligationen der Credit Suisse in die Tiefe gerauscht. Die Kosten für die Ausfallversicherungen für die Bonds der Credit Suisse erreichten nie gekannte Höhen. Die Credit Suisse durchlebt an den Märkten eine schwere Vertrauenskrise.
Gründe sind der anhaltende Kundengeldabfluss der Credit Suisse und die allgemeine Marktskepsis Banken gegenüber. Es stellen sich viele Fragen zur Zukunft der Bank. Viele Schweizerinnen und Schweizer erinnern sich noch an die Finanzkrise, als die UBS in einer gemeinsamen Aktion vom Staat und von der Nationalbank gerettet werden musste.
Unter den Analysten geht die Meinung zur Zukunft der Bank auseinander. Laut Bankenanalyst Kian Abouhossein von JPMorgan ist der jetzige Zustand und die Aufstellung der Credit Suisse keine Option für die Zukunft. Er hält eine Übernahme der Credit Suisse für die wahrscheinlichste Möglichkeit, und als Übernehmer kommt für ihn am ehesten die UBS in Frage.
Die Analysten der Bank of America sind hingegen der Ansicht, dass die Unterstützung durch die Nationalbank eine klare Botschaft ist, dass die Credit Suisse "in ihrer jetzigen Form fortbestehen wird".
Was ist Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser von cash: Wird es die Credit Suisse in ihrer jetzigen Form in einem Jahr noch geben? Nehmen Sie teil an unserer Umfrage.
16 Kommentare
Hoffentlich gibt es die CS in einem Jahr nicht mehr. Es ist ein Wahnsinn eine Führungsriege mit solch hohen Gehälter und ruinieren den Ruf des CH-Finanzplatzes. Warum soll so ein Konstrukt gerettet werden??
Die Probleme der CS liegen zu einem grossen Teil in der Auswahl der Top-Leute. Die CS hatte offensichtlich seit längerem Probleme, gute Leute zu finden und hat die Position dann nur suboptimal besetzen können. Man schaue im Internet, wer die Bank verlassen musste, teils nach kurzer Zeit. Wurde die CS schlecht beraten oder waren es eigene Fehlentscheidungen?
Wenn die CS überleben will, dann braucht es ein paar neue Top-Leute im exekutiven Bereich. Personen, die bereits sehr angesehen sind oder sich das Potential haben, sich das Ansehen in kürze erwerben, die Überdurchschnittliches leisten wollen und können, mit einem guten Schweiz-Bezug.
Das ist so. Zwei Drittel des VR, der GL und der 2. Führungsebene müssen ausgewechselt werden. Die Hälfte durch das Nachrücken interner Kandidaten und die andere Hälfte durch externe Kandidaten. Die Auswahl müssen unabhängige Profis machen und nicht der alte Filz. PWC, Ernst & Young, ehemalige Top leute, etc....müssten für diese Selektion/Assessment beigezogen werden. Das Problem bei der CS ist der Filz. Es werden immer nur Ja Sager befördert und eingestellt, so dass immer alles beim Alten bleiben kann. Ich war 10 Jahre lang bei der CS und kenne den Laden gut.
Die Credit Suisse ist sehr solide kapitalisiert. Die Aktie notiert 70% unter Buchwert. Auf drei bis fünf Jahren sehe ich ein Potential von 300% bis 400% nach oben. Allein das hochrentable Schweizer Geschäft hat einen Buchwert von CHF 4.00 und somit 100% über den aktuellen Aktienkurs. Die CS sind ein klarer Kauf.
„Totgesagten leben länger“, ja die CS wird weiterhin existieren, wenn man es schafft, die richtigen Kapitäne auf vorderste Front zu stellen. Die Vergangenheit war belastet mit narzisstischem Verwaltungsrat, Präsidenten und CEOs, die unserem sogenannten Freunden uns vor der Nase gestellt haben. Viele unfähige sind noch da und wärmen den Stuhl, auf dem sie sitzen.
Zurzeit haben wir mit Ulrich Körner einen guten Turnaround Experte am Bord, aber noch kein Kapitän.