David Herro, Anlagechef für internationale Aktien bei Harris Associates, trat als einer der wenigen Grossaktionäre der Credit Suisse immer mal wieder in den Medien auf, um dem Top-Management und dem Verwaltungsrat die Leviten zu lesen. Oder um die Gründe seines langjährigen Engagements bei der Credit Suisse herauszustreichen.
Es klang jeweils wie eine Mischung aus Zweckoptimismus und Durchhalteparolen. Überzeugend wirkte es immer seltener.
Nun schien Herro selbst nicht mehr überzeugt. Nach rund 20 Jahren als Aktionär zog Harris Associates den Stecker und verkaufte in den letzten Monaten alle Aktien der Grossbank, wie die "Financial Times" berichtete.
Und es resultiert ein gewaltiger Verlust für den bis vor kurzem drittgrössten Aktionär der Credit Suisse. Laut Berechnungen von Bloomberg hat Harris in den 20 Jahren als Aktionär der Credit Suisse 70 Prozent des investierten Geldes verloren. Das Aktienpaket hatte zuletzt noch einen Wert von etwas über 500 Millionen Franken. Zu Spitzenzeiten - im Januar 2018 - hatten die CS-Aktien von Harris einen Wert von fast 2,2 Milliarden Franken.
Olayan, UBS oder Pictet haben grosse Buchverluste auf Aktien der Credit Suisse
Harris kaufte laut Bloomberg im zweiten Quartal 2002 erstmals Aktien von Credit Suisse. Zwanzig Jahre später, im Sommer 2022, hatte Harris den eigenen Anteil an der Grossbank selbst auf leicht über 10 Prozent beziffert. Im Januar 2023 erfolgte dann eine deutliche Beteiligungsreduktion. Harris hatte offenbar auch bei der Kapitalerhöhung vom vergangenen Herbst nicht mitgemacht, bei dem die Saudi National Bank (SNB) grösste CS-Aktionärin geworden war.
Angesichts des dramatischen Kursverfalls der Credit-Suisse-Aktie sitzen alle Aktionäre der Bank auf grösstenteils gewaltigen Buchverlusten. Unter den 30 grössten CS-Investoren verzeichnet laut Bloomberg die saudische Olayan-Gruppe, die vor allem 2013 via Wandelanleihen ihren Anteil an der CS auf zweitweise über zehn Prozent aufstockte, die grössten Buchverluste. Die Wertverminderung bei den CS-Aktien beträgt hier knapp über 90 Prozent.
Bei den wenigsten Aktionären besteht die Hoffnung, dass die Buchverluste über die nächsten Jahren wettgemacht werden können.
7 Kommentare
Schade, dass man in dieser Kommentarspalte gelöscht wird, wenn man mit deutlichen Worten über die Verantwortlichkeit des VRP Rohner mit seinen exorbitanten Zügen sich äussern will.
Es sind nun einfach Tatsachen - und diese lassen Sie nicht zu??!
Ich kann Sie trösten mir geht es gleich, nur glaube ich nicht, dass die Familie "Ringier" mit dieser Politik einverstanden ist.
Es schmerzt egal ob man mal als " Kleiner" dachte, nur CHF 30'000 zu investieren oder Millionen. Das nach der Bankenkriese. Da war CS noch um CHF 19. Alle redeten vom " blauen" Auge der CS. Hämisch lachte man über UBS. Dass aber CS auf einer " ZEITBOMBE" sass konnte das alte " Managament" unter Rohner sehr gut vertuschen. Als es bergab ging unter Rohner und sich das " CEO und Management " immer schneller drehte ging es relativ im Sturzflug in den Keller. Immer neue Skandale und Verfehlungen kamen ans Licht. Rohner kaschierte alles mit faulen VSERSPRECHEN UND PLÄNEN. Ich gehe so weit und erlaube zu Sagen, Rohner täuschte alle. Er selber setzte Prognosen bei CHF 15 noch ab, das Schlimmste sei überstanden..Es gehe bergauf. Börsengurus gaben Performance von CHF 23 ab. Es gab ja Aktionäre, denen platzte der Kragen und forderten" ROHNER weg". Man brachte keine Mehrheit hin. Nur die letzten 5 Jahre garnierten die noch 500'000 Millionen. Das ist reinste " Gaunerei" auf dem Buckel der Anleger. Da gehörten etliche vor Gericht und wären Rückzahlung pflichtig. Was interessant wäre, zu wissen wie gross der Buchverlust nur über 10 Jahre war von den über diese Periode Anleger die CS Treue hielten. Das ERGEBNIS IST TOLL!
Das trifft es genau: ex VRP Rohner ist der Verantwortliche für die Katastrophe bei der CS. Gleichzeitig kassierte der Mann mit der selbsterklärten "weissen Weste" unanständig hohe Boni!
Das habe ich genauso auf IP geschrieben, aber der Hässig hat mich nicht veröffentlicht.
Was Sie schreiben stimmt. Was machen denn all die Aktionäre welche CS-Aktien als Mitarbeiterbeteiligung erhalten haben? Sie können keine Leerverkäufe tätigen wie die Hedgefonds-Manager in London. Sie müssen die Aktien halten, wenn sie nicht das Geld verlieren wollen. Eine Aktie zu CHF 2.70 ist schon fast keine Aktie mehr sondern eine Option ohne Endverfall...... aber die Leerverkäufer geben nicht auf.... sie wollen nur noch mehr an der Misere verdienen..... alles ganz legal....pfui
Es sind nicht die Leerverkäufer, die am Kursdebakel der CS schuld sind. Sie verwechseln Wirkung mit Ursache