2024 kletterte die Zahl der Insolvenzen auf 5328 von 4493 im Vorjahr, wie einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung von Daten im Schweizerischen Handelsamtsblattes durch den Sanierungsberater Alvarez & Marsal (A&M) zu entnehmen war. Im laufenden Jahr erwartet A&M-Experte Alessandro Farsaci einen erneuten Anstieg. «Das hat mit aufgeschobenen Problemen nach der Covid-Krise zu tun», erklärte Farsaci.

Im Jahr vor der Covid-Krise wurden in dem Land 4181 Firmenkonkurse verzeichnet. 2020, im Jahr des Ausbruchs der Pandemie, sank dieser Wert auf 3231 und erholte sich dann allmählich wieder. Während der Covid-Zeit seien die Konkurse gesunken, weil der Staat auch Firmen mit Krediten unter die Arme gegriffen habe, die in Schieflage waren, erklärte Farsaci. Damals bürgte der Staat für Kredite im Gesamtvolumen von 17 Milliarden Franken. Mit der grössten Liquiditätsunterstützung für Unternehmen der Schweizer Geschichte konnten Konkurse Behördenangaben zufolge teilweise vermieden werden.

Doch inzwischen ist eine Gegenbewegung eingetreten. «Mit der steigenden Verschuldung und den gestiegenen Zinsen entstanden zusätzliche Belastungen, die die Firmen mit einem ohnehin schwachen Geschäft nun nicht mehr ohne weiteres auffangen können», so Farsaci. Bei einigen Unternehmen sei die Ertragslage bestenfalls auf den Stand von vor der Krise, bei anderen sei diese gesunken, teilweise sogar drastisch. Dazu kämen vor allem bei exportabhängigen Unternehmen der konjunkturelle Gegenwind im Ausland sowie strukturelle Probleme. «So dürfte etwa der Druck der chinesischen Konkurrenz auf die deutschen Automobilhersteller bei vielen Schweizer Zulieferern noch nicht richtig angekommen sein», erklärte Farsaci.

(Reuters/cash)