Vereinzelte Daten aus Industrieländern hatten auf eine deutliche Abkehr vom Bargeld hingedeutet. Während der Lockdowns stiegen die Online-Umsätze, und immer mehr Geschäfte akzeptierten nur noch Kartenzahlungen. Eine Studie des ehemaligen BoE-Notenbankers Charles Goodhart und seines Co-Autors Jonathan Ashworth belegt aber einen spürbaren Anstieg des Bargeldumlaufs in den USA, Kanada, Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Australien, Brasilien und Russland.
Weltwirtschaft würde effizienter
Zwar argumentieren einige Analysten, dass ein vollständiger Übergang zum bargeldlosen Zahlen dazu beitragen würde, die Weltwirtschaft effizienter zu machen. Jedoch würde ein abruptes Ende nachteilig für Menschen ohne Zugang zum Bankensystem. Er wäre auch eine Herausforderung für kleine Unternehmen, die die Kosten für die Digitalisierung nicht stemmen können.
"Zwar schwächen die Shutdowns und der Vormarsch des Onlinehandels derzeit die traditionelle Funktion von Bargeld als Tauschmittel, aber das panikgetriebene Horten von Banknoten gleicht das mehr als aus", schrieben Goodhart und Ashworth in ihrer Studie für das Centre for Economic Policy Research. "Tatsächlich hat der Bargeldumlauf stark zugenommen."
Zunahme digitaler Transaktionen
Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich bestätigen die Erkenntnisse von Goodhart und Ashworth. Sie zeigen, dass die Zunahme digitaler Transaktionen während der Pandemie nicht unbedingt auf Kosten der althergebrachten Geldscheine ging. "In einigen Volkswirtschaften sind die Bargeldbestände zu Vorsorgezwecken gestiegen, auch wenn ihre Verwendung bei täglichen Transaktionen zurückgegangen ist", schreibt die Institution.
(Bloomberg)