Wie die Plattform am Freitag mitteilte, seien 500 Millionen Einheiten des Computergelds NEM auf illegale Weise verschwunden. Umgerechnet ergibt sich ein Gegenwert von etwa 400 Millionen Dollar oder etwa 320 Millionen Euro. Japan gilt als eine Hochburg für den Handel mit Digitalwährungen wie Bitcoin.
Nach Angaben von Unternehmensvertretern ist es unklar, wie die 500 Millionen NEM verschwunden seien. Man arbeite daran, die Sicherheit aller Kundenkonten zu gewährleisten. Einige Stunden zuvor hatte Coincheck alle Abhebungen ausgesetzt und den Handel mit allen Digitalwährungen ausser Bitcoin gestoppt. Einlagen in der entwendeten Kryptowährungen NEM waren ebenfalls nicht mehr möglich.
Digitalwährungen unter Druck
Kurz nach Bekanntwerden der Probleme bei Coincheck waren viele Digitalwährungen erheblich unter Druck geraten. Der Bitcoin als älteste und bekannteste Kryptowährung fiel auf der grossen Plattform Bitstamp um bis zu 9 Prozent in Richtung 10'000 Dollar, konnte sich zuletzt aber wieder auf knapp 11'000 Dollar erholen. Die betroffene Digitaldevise NEM, nach Messung der Internetseite Coinmarketcap die zehntgrösste Kryptowährung der Welt, gab ebenfalls deutlich nach.
Die Probleme bei Coincheck lassen Erinnerungen wach werden an die ehemalige Bitcoin-Börse Mt.Gox, die im Jahr 2014 nach spektakulärem Verschwinden einer hohen Anzahl von Bitcoins letztlich unterging. Auch dürften Vorfälle wie der bei Coincheck Stimmen lauter werden lassen, die eine staatliche Kontrolle des bisher weitgehend unregulierten Handels mit Kryptowährungen fordern.
(AWP)