Die chinesischen Fabriken hatten vor dem Inkrafttreten der jüngsten US-Zölle noch schnell möglichst viele Waren ausgeliefert. Die chinesischen Exporte stiegen im Jahresvergleich um 12,4 Prozent und übertrafen damit die Erwartungen der von Reuters befragten Ökonomen deutlich. Die Wirtschaftswissenschaftler hatten mit einem Wachstum von 4,4 Prozent gerechnet. Im Zeitraum Januar-Februar hatten die Ausfuhren um 2,3 Prozent zugenommen.
Die Importe nach China gingen um gleichzeitig um 4,3 Prozent zurück. Die von Reuters befragten Wirtschaftswissenschaftler hatten einen Rückgang um 2,0 Prozent erwartet. Zu Beginn des Jahres waren die chinesischen Einfuhren um 8,4 Prozent zurückgegangen.
Der eskalierende Handelskonflikt zwischen China und den USA droht, das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt stark zu bremsen. Die Welthandelsorganisation (WTO) warnte, der hochbrisante Handelsstreit zwischen China und den USA könne den Warenverkehr zwischen den beiden Volkswirtschaften um bis zu 80 Prozent einschränken und das globale Wachstum stark beeinträchtigen.
Goldman Sachs senkte letzte Woche seine Prognosen für das chinesische BIP-Wachstum 2025 von 4,5 Prozent auf 4 Prozent und verwies dabei auf die Auswirkungen der Zölle. Citi senkte seine Prognose auf 4,2 Prozent von 4,7 Prozent zwei Tage zuvor. Die revidierten Prognosen liegen deutlich unter dem Wachstumsziel der chinesischen Regierung von «rund 5 Prozent».
Der Handelsbilanzüberschuss Chinas lag im März bei 102,64 Milliarden Dollar und damit etwas niedriger als im Dezember (104,8 Milliarden Dollar), dem letzten Vergleichswert, aber ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.
(Reuters)