Das Industrie-Ministerium veröffentlichte dafür am Dienstag eine Neuregelung, wonach Solar-Firmen eine Mindest-Kapitalquote von 30 Prozent ausweisen müssten. Dies gelte für Erweiterungen sowie neue Produktionsstätten. Bislang lag die Vorgabe bei 20 Prozent. Eine engere Definition der Kapitalquote gab das Ministerium nicht. Darüber hinaus wurde auch neue Vorgaben zur Effizienz der verschiedenen Arten der Solarmodul-Produktion gemacht. Kommentare zum Gesetzentwurf können noch bis 15. Juli eingereicht werden.

Jessica Jin, Analystin bei «S&P Global Commodity Insight», sieht darin einen Versuch, die kreditgetriebene Ausweitung der Solarproduktion zu verhindern. Zudem sei offenkundig eine Konsolidierung im Sektor sowie ein Stilllegen veralteter Kapazitäten geplant.

China dominiert den Weltmarkt für Solaranlagen. Auch in Deutschland werden fast ausschliesslich chinesische Module installiert. Experten schätzen, dass China den weltweiten Bedarf bis 2032 mit seinen bestehenden und fest geplanten Fabriken decken kann. Die aktuelle Überproduktion hat zu einem Preisverfall geführt, der zuletzt den Solarboom in Deutschland weiter anfachte.

Die chinesische Dominanz wird allerdings in Europa seit Jahren auch kritisch gesehen. EU-Einfuhrzölle hatten daran nichts geändert. Pläne, zumindest die Reste der verbliebenen Produktion in Europa zu sichern, sind bislang nicht umgesetzt. 

(Reuters)