Das Gesamtvolumen der geplanten Kapitalerhöhungen beläuft sich auf umgerechnet bis zu 66 Milliarden Euro. Wie am Sonntag aus Pflichtmitteilungen der Bank of China, der China Construction Bank, der Bank of Communications und der Postal Savings Bank of China hervorging, beteiligt sich das Finanzministerium als bisheriger Grossaktionär neben weiteren Investoren an den Kapitalspritzen.
Die neuen Aktien werden als Privatplatzierungen ausserhalb des Börsenhandels ausgegeben. Damit soll den Angaben zufolge das harte Kernkapital (core tier-1 capital) der Institute gestärkt werden, um ihnen eine verstärkte Kreditvergabe zu ermöglichen.
Angesichts eines abflauenden Wirtschaftswachstums und der Krise der Immobilienbranche hatten chinesische Grossbanken stagnierende Jahresgewinne und rückläufige Profitabilität verbucht. Die Gewinne könnten infolge möglicher Leitzinssenkungen weiter unter Druck geraten. Analysten hatten die Regierung aufgefordert, die grossen Banken des Landes rasch mit frischem Kapital auszustatten, um deren Bilanzqualität zu verbessern und die Kreditvergabe anzukurbeln.
China hat sich für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent vorgenommen. Die Regierung versucht den Deflationsdruck zu bekämpfen und die Auswirkungen von US-Zöllen abzumildern.
Von der Gesamtsumme der Kapitalerhöhungen von bis zu 520 Milliarden Yuan entfallen auf die Bank of China bis zu 165 Milliarden Yuan, die Construction Bank bis zu 105 Milliarden Yuan, auf die Bank of Communications bis zu 120 Milliarden Yuan und auf die Postal Savings Bank bis zu 130 Milliarden Yuan. Bei der Bank of Communications steigt das Finanzministerium im Rahmen der Kapitalerhöhung zum Hauptaktionär auf.
(Reuters)