Die staatliche Regulierungs- und Planungsbehörde von China veröffentlichte am Donnerstag eine neue Version ihrer seit 2018 geführten «Negativliste». Darin wird die Zahl der Branchen, in denen ausländische Investoren nicht oder nur eingeschränkt aktiv werden dürfen, von 117 auf 106 gesenkt. Damit werde «die Eintrittsschwelle gesenkt und die Vitalität des Marktes stimuliert», teilte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission mit.

Zahlreiche Bereiche sollen damit teilweise liberalisiert werden. Dazu gehören Fernsehproduktionen, Telekommunikationsdienste, Online-Informationsdienste für Arzneimittel und medizinische Geräte, die Verwendung radioaktiver Medikamente durch medizinische Einrichtungen und die Einfuhr von Forstsaatgut. Darüber hinaus werden die lokalen Regierungen dazu angehalten, einen besseren Zugang in Bereichen wie Transport und Logistik, Speditionswesen und Fahrzeugvermietung zu ermöglichen.

Der Marktzugang für Investitionen in unbemannte Luftfahrzeuge wurden dagegen in die Negativliste aufgenommen. Ebenso neue Tabakprodukte wie E-Zigaretten. Damit solle «ein sicheres Endergebnis» gewährleistet werden, erklärte die Regulierungsbehörde ohne weitere Einzelheiten.

China hatte im Februar angekündigt, Investitionsbarrieren abzubauen. Zudem haben Politiker eine Charmeoffensive gestartet, um globale Wirtschaftsführer von den langfristigen wirtschaftlichen Aussichten ihres Landes zu überzeugen. Die ausländischen Direktinvestitionen waren 2024 um 27,1 Prozent eingebrochen - der stärkste Rückgang seit der globalen Finanzkrise 2008.

Der Exportweltmeister steht wegen der hohen US-Zölle unter Druck. Zudem leidet die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt unter einer schwächelnden Binnennachfrage und einer Schuldenkrise im Immobiliensektor. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in dieser Woche seine Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 4,6 auf 4,0 Prozent gesenkt, für 2026 von 4,5 auf 4,0 Prozent.

(Reuters)