So soll unter anderem die Ausgabe von Staatsanleihen «erheblich» erhöht werden, um Menschen mit geringem Einkommen zu stützen, den Immobilienmarkt wieder in Schwung zu bringen und das Kapital der staatlichen Banken wieder aufzufüllen.
Dies erklärte Finanzminister Lan Foan auf einer Pressekonferenz ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Die chinesische Regierung habe einen ausreichenden Spielraum für die Emission von Staatschuldtiteln. Zudem werde es in diesem Jahr mehr «antizyklische Massnahmen» geben.
Auf den globalen Finanzmärkten waren mögliche fiskalische Stimulierungsmassnahmen in China seit September Gegenstand intensiver Spekulationen. Damals hatte das Politbüro, die oberste Führung der Kommunistischen Partei, nach einer Sitzung Dringlichkeit angesichts des zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwinds in China signalisiert.
Die chinesischen Aktien hatten daraufhin zwei Jahreshöchststände erreicht und stiegen innerhalb weniger Tage nach der Sitzung um 25 Prozent. Danach beruhigten sie sich wieder, da weitere Einzelheiten zu den zusätzlichen Ausgabenplänen der Regierung nicht bekannt waren.
Ende September hatte die chinesische Zentralbank dann die aggressivsten geldpolitischen Stützungsmassnahmen für die Wirtschaft seit der COVID-19-Pandemie angekündigt. Darunter auch eine Senkung der Hypothekenzinsen, um den Immobiliensektor in China aus einer schweren, mehrjährigen Talfahrt herauszuholen.
Obwohl die Massnahmen die chinesischen Aktienkurse in die Höhe getrieben haben, sind viele Analysten der Meinung, dass Peking auch tieferliegende strukturelle Probleme wie die Ankurbelung des Konsums und die übermässige Abhängigkeit von schuldenfinanzierten Infrastrukturinvestitionen angehen muss.
(Reuters)
3 Kommentare
Für die, die bei einem 25%igen Anstieg der Aktienkurse jubeln: Wenn dieser durch eine Ausdehnung der Geldmenge initiiert ist, ist das kein Real-Wertzuwachs sondern grösstenteils schlicht eingepreiste (aka vorweggenommene) Inflation. Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn Aktionäre über steigende Kosten bei Einkaufspreisen und im Konsum besorgt sind, und sich gleichzeitig über steigende Gewinne und damit steigende Aktienkurse freuen, die nichts anderes als ebendiese Inflation reflektieren (gleiche verkaufte Menge x inflationsbedingt höherer Preis = nominal steigender Umsatz und Gewinne).
Für China könnte diese Intervenieren ein Wendepunkt in ihrer Wirtschaftsgeschichte werden. Wir haben als vorbereitende Massnahmen bereits eine Umschichtung von Chinesischem Staatsvermögen weg von US bills in Richtung Gold gesehen. Damit soll wohl die jetzt auszudehnende Geldmenge stabilisiert werden. Gleichzeitig wird wohl ein Teil dieser zurückgezogenen Mittel direkt ins Programm fliessen, um die zu schaffende Geldmenge nicht zu massiv werden zu lassen. Das frische Geld wird mit Sicherheit nachfragewirksam werden. Wenn die Chinesen einen schnellen Effekt wollen, und das scheint der Fall zu sein, werden sie direkt den Konsumenten stimulieren müssen. Das ist die teuerste und am wenig nachhaltige Form des Stimulus. Viel besser wäre eine Investition in Infrastruktur, die dann über viele Jahre über Multiplikatoren-Effekte nicht nur volkswirtschaftlichen Mehrwert schafft, sondern x Mal als Einkommen verdient und verkonsumiert wird. Das aber braucht Zeit, die China offenbar nicht hat.
Wer aber so viel Geld in kurzer Zeit zum Konsum anbietet, wird möglicherweise dafür ein paar heftige Probleme schaffen: (1) Solches Geld wird genau 1x nachfrage wirksam, der Effekt verpufft daher und ist kaum nachhaltig, wirkt wie eine Dopingspritze und könnte sogar die Inflation sprunghaft ansteigen lassen.(2) der Staat muss folglich immer wieder einspringen, auch, weil er bestehende Strukturen zementiert in dem er selbst die Nachfragelücke füllt. Wir hatten genau das in der Sowjetunion gesehen, wo der Staat am Schluss fast zu 100% Infrastrukturinvestitionen finanzierte und zu einem hohen und stetig steigenden Anteil auch den Konsum finanzieren musste. Ein solches System ist auf Dauer nicht durchzuhalten. Im Kleinen haben wir das auch in der EU gesehen, z.B. mit Griechenland und Italien, wo über immer mehr Staatsverschuldung die Volkswirtschaft am laufen gehalten wurde, bis es nicht mehr ging. Gleiches passiert aktuell gerade auch in Russland, wo der Staat so ziemlich sein ganzes Volksvermögen und erhebliche Teile des Volkseinkommen verbrennt, um Nachfrage zu schaffen (in diesem Fall nach Kriegsgütern), welche die Volkswirtschaft stützt.
Nun ist das chinesische Regime alles andere als dumm und sich dessen mit Sicherheit sehrwohl bewusst. Sie werden es dennoch tun, denn sie unterliegen einem Sachzwang: Sie wollen an der Macht bleiben. Tun sie es nicht, werden sie relativ zeitnah erheblich volkswirtschaftliche Verwerfung bekommen, die politische Konsequenzen haben würden (Gorbatschow tat es nicht -> Putsch, Implosion). Tun sie es, bleiben sie an der Macht und China wird über viele Jahre stetig im Abschwung begriffen sein (siehe Kuba).
Auf eine Art ist es schön zu sehen, dass China inzwischen bei den gleichen Problemen angekommen ist, die wir auch haben, inkl. dem Demographieproblem. Das stimmt mich zuversichtlich, dass die China-dominierrte Welt nicht kommen wird.
China ist und bleibt korrupt, unfair, verlogen und vorallem Kommunistisch!
Alle Produkte boykottieren….. bis die Menschenrechte (Uiguren) respektiert werden!
Mit Kommunismus hat die chinesische Diktatur nichs zu tun. In China wurde ein Führerkult implementiert, der sich die Partei unterordnet - im real existierenden Kommunismus stand immer die Partei an der Macht und der Führer war auswechselbar. Dafür hatte der Kommunismus eine ideologische Unterfütterung. Die hat China nicht, dem chinesischen Diktator geht es nur um (seine) Macht und sonst um gar nichts.