«Deshalb sollte sie sich von da zurückziehen.» Gemäss dem Cevian-Mann hat zudem die konzerneigene Bank eine der höchsten Kostenquoten aller Banken in der Schweiz. Auch hier müsse eine Lösung gefunden werden.
Mit den bisher vom Versicherer vorgeschlagenen oder eingeleiteten Massnahmen gibt er sich derweil nicht zufrieden. «Die im Herbst vorgestellte strategische Planung reicht bei weitem nicht, um Baloise in ein Spitzenunternehmen zu verwandeln. Ich erwarte, dass weitere Schritte ergriffen werden», so Förberg.
Damit es zu Veränderungen kommt, hat Cevian mit Robert Schuchna einen ihrer Partner für den Verwaltungsrat vorgeschlagen, der vom Baloise-Verwaltungsrat auch akzeptiert wird. Er soll zusammen mit dem früheren CS-Schweiz-Chef André Helfenstein und dem Belgier Vincent Vandendael am 25. April neu ins Gremium gewählt werden. «Danach beginnt die harte Arbeit», sagt dazu Förberg im Interview.
Wie hoch der Anteil von Cevian an Baloise genau ist, ist nicht bekannt. Gemeldet wurde zuletzt im letzten Juni ein Anteil von gut 5 Prozent. Mit einem Anteil von 9,4 Prozent seien die Schweden der grösste Aktionär, berichtete die «Financial Times» dann im September unter Berufung auf Insider. Ansonsten grösster gemeldeter Aktionär ist aktuell UBS Fund Management mit einem Anteil von 9,324 Prozent.
«Bei UBS stimmen Strategie und Führung»
Bei der UBS, wo Cevian ebenfalls Aktionär ist, strebt Förberg derweil kein Sitz im Verwaltungsrat an. «Bei der UBS stimmen Strategie und Führung. Deshalb braucht es uns nicht im Verwaltungsrat», sagte er. Über die in rund zwei Jahren erwartete Nachfolge von Sergio Ermotti mochte Förberg nicht spekulieren. «Wir hoffen, dass er so lange wie möglich bleibt», meinte er lediglich. Ausserdem bevorzuge er eine interne Lösung.
Förberg hat vor einiger Zeit mal 50 Franken als Kursziel für die UBS-Aktie genannt. Auf die Frage, ob er das immer noch für realistisch halte, sagte er: «Auf jeden Fall.» Die UBS sei heute nicht einmal halb so hoch bewertet wie Morgan Stanley aus den USA, habe aber ein viel attraktiveres Geschäftsmodell. «Es gibt daher viel Luft nach oben.»
Allzu starke Eigenkapitalforderungen an die UBS findet Förberg entsprechend nicht zielführend. Schon heute seien die Kapitalanforderungen in der Schweiz höher als in anderen Ländern und die UBS sei besser kapitalisiert als die meisten ihrer Konkurrenten. «Niemand kann ein Interesse daran haben, dass die Schweiz übermässig strenge Regeln einführt,» so der Cevian-Vertreter.
(AWP)