Nicht nur der Technologieindex Nasdaq verzeichnet in jüngster Zeit ständig neue Rekordwerte, auch der breite S&P 500 steht vor einem neuen Rekordhöchststand. Dies, obwohl die US-Wirtschaft noch bis zum Kopf in der Corona-Krise steckt und die Arbeitslosigkeit auf einem historisch hohen Niveau verharrt. Die entscheidende Frage: Kann das gut gehen?

Warren Buffett schrieb schon vor geraumer Zeit, dass Anleger den Dotcom-Absturz aus einer Entfernung von einer Meile hätten sehen müssen. Bedingung dafür wäre die Wahrnehmung eines Signals gewesen, was er 2001 in einem Fortune-Artikel als "wahrscheinlich das beste Einzelmass für den aktuellen Stand der Bewertungen" bezeichnete.

In Investitionskreisen als "Buffett-Indikator" allgemein bekannt, beschreibt die Kennzahl die Gesamtmarktkapitalisierung aller US-Aktien im Verhältnis zur Gesamtwirtschftsleistung (Bruttoinlandprodukt, oder kurz: BIP) des Landes. Wenn die Zahl im Bereich von 70 bis 80 Prozent liegt, ist es Zeit, Bargeld in den Markt zu werfen und zu investieren. Wenn sie sich sich über 100 Prozent bewegt, ist es Zeit, sich dem "Risk-Off" zuzuwenden.

Verkaufssignal blinkt auf

Und dies scheint nun in den USA schon länger der Fall zu sein. Das Verhältnis des Wertes der US-Aktien zum BIP des Landes beträgt mittlerweile 177 Prozent. Das ist ein absolutes Rekordhoch. Der Wert ist insbesondere in den letzten Monaten stark angestiegen und wiederspiegelt die auseinandergehende Schere zwischen Aktienmarktentwicklung und trüber wirtschaftlicher Aussichten.

Auch mit Blick auf die weltweiten Aktienmärkte sollten die Warnlampen leuchten. Das Verhältnis der Aktien zum globalen BIP hat kürzlich den Wert von 100 Prozent überschritten und ein 30-Monats-Hoch erreicht. In den letzten zwei Jahrzehnten haben die globalen Märkte dreimal grosse Verluste erlitten, nachdem das Verhältnis einen dreistelligen Prozentbereich erreichte - in den Jahren 2000, 2008,  2018.

Die sechs Kaufkriterien von Warren Buffett

Mit Material des Finanzportals marketwatch.

ManuelBoeck
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