Der Energieriese BP hat wegen gesunkener Öl- und Gaspreise im ersten Quartal deutlich weniger verdient. Der Gewinn sei auf 1,38 Milliarden US Dollar von 2,7 Milliarden vor Jahresfrist eingebrochen, teilte BP am Dienstag mit. Der Konzern verfehlte damit Analystenschätzungen von im Schnitt 1,53 Milliarden Dollar.
Für 2025 rechnet BP weiter mit einer im Jahresvergleich geringeren Produktion im Upstream-Segment, das Aktivitäten wie Erschliessung und Förderung umfasst. Im zweiten Quartal werde sie im Vergleich zum Jahresauftakt stabil bleiben. Strategie-Chefin Giulia Chierchia kündigte für Anfang Juni ihren Rücktritt an. Sie hatte massgeblich den Ökokurs des Konzerns vorangetrieben, von dem das Unternehmen sich inzwischen verabschiedet hat.
BP machte ein schwächeres Geschäft seiner Raffinerien und im Gashandel zu schaffen. Vorstandschef Murray Auchincloss will den Konzern profitabler aufstellen. Die Kosten sollen gesenkt werden. Zudem sollen bis 2027 Beteiligungen für 20 Milliarden Dollar verkauft werden.
Hedgefonds macht Druck
Auchincloss steht unter dem Druck des US-Hedgefonds Elliott, der den Energiekonzern auf Rendite trimmen will. Elliott hatte kürzlich eine Beteiligung an BP von mehr als fünf Prozent bekanntgegeben. Der Öl- und Gasriese hat eine strategische Wende weg vom Ökokurs angekündigt. Investitionen in erneuerbare Energien sollen gekürzt werden.
Stattdessen will der Konzern seine Investitionen in das Öl- und Gasgeschäft auf jährlich zehn Milliarden Dollar erhöhen. Die BP-Aktie verlor am Dienstag zeitweise mehr als vier Prozent an Wert.
(Reuters)