Dazu gründen der Technologiekonzern und der Anbieter von künstlichen Diamanten, Element Six, das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Quantum Sensing. Dieses geht aus einem internen Start-up hervor, wie das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart mitteilte.

Die Schlüsselkomponente der sogenannten Quantensensoren sind synthetisch hergestellte Diamanten mit bestimmten Eigenschaften. Die Sensoren können den Angaben nach auch kleinste Magnetfelder messen. Bosch-Chef Stefan Hartung teilte mit: «Quantensensorik ist eine Zukunftstechnologie mit grossem Potenzial. Sie wird bahnbrechende Veränderungen in vielen Sektoren unserer Wirtschaft herbeiführen und das Leben der Menschen besser machen.»

Die Anwendungsbereiche sind demnach gross: Künftig könnten die Sensoren beispielsweise die Navigation verbessern, indem sie sich am Erdmagnetfeld orientieren. Auch bei der Suche nach Bodenschätzen und der Messung von Herzaktivitäten können sie eingesetzt werden. Das weltweite Marktpotenzial von Anwendungen für Medizin und Mobilität schätzt Bosch zur Mitte des nächsten Jahrzehnts auf einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag jährlich.

Marktreifes Produkt in wenigen Jahren

Bis die Sensoren breit zum Einsatz kommen, dürfte es aber noch eine ganze Weile dauern. Der aktuelle Prototyp ist so gross wie ein Smartphone. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll dafür sorgen, dass Bosch mit der Technologie auch Geld verdient. Ein marktreifes Produkt stellte dessen Geschäftsführerin Katrin Kobe für Anfang der 2030er Jahre in Aussicht. Das langfristige Ziel sei, die Sensoren so zu schrumpfen, dass sie auf einen Computerchip passten.

Bosch Quantum Sensing hat seinen Sitz bislang in Ludwigsburg und rund 30 Beschäftigte. Federführend in dem neuen Unternehmen ist Bosch. Element Six aus Grossbritannien hält künftig 25 Prozent der Anteile. Die Partner arbeiten bereits seit 2023 bei der Entwicklung der Sensoren zusammen. Über weitere Einzelheiten haben sie Stillschweigen vereinbart. Die Behörden müssen der Gründung noch zustimmen.

(AWP)