Börsianer blicken im November etwas optimistischer auf die Konjunktur in der Euro-Zone. Das Stimmungsbarometer dazu stieg um 1,0 Zähler auf minus 12,8 Punkte und damit das zweite Mal in Folge, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1066 Investoren mitteilte.

Von Reuters befragte Experten hatten einen etwas stärkeren Anstieg auf minus 12,5 Punkte erwartet. Die konjunkturelle Lage im Euroraum sei weiter schwierig, erklärte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. «Eine Trendwende sieht anders aus.» Hintergrund der leicht besseren Stimmung ist demnach, dass sich die Einschätzung der Experten zur Lage - auf niedrigen Niveau - etwas aufgehellt hat. Die Erwartungen veränderten sich derweil nicht.

«Die deutsche Wirtschaft bleibt das Sorgenkind für die gesamte Euro-Zone», erklärte Hübner. «Doch während die mediale Empörung über die Folgen der deutschen Wirtschaftspolitik aktuell gross ist, zeigen sich die Anleger davon unbeeindruckt.» Der Sentix-Index für die deutsche Konjunktur verbesserte sich sogar leicht um 1,7 Punkte, bleibt aber mit minus 29,8 Zählern im negativen Bereich. Dies signalisiert laut Sentix eine Rezession in Deutschland.

Nach einem Schrumpfen von 0,3 Prozent im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft im Sommer-Quartal überraschend leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu und profitierte vor allem von mehr staatlichen und privaten Konsumausgaben. Dennoch erwarten viele Fachleute, dass das BIP auch im Gesamtjahr 2024 sinkt und damit das zweite Jahr in Folge.

(Reuters)